Hopfner würde für Hoeneß den Weg frei machen
Uli Hoeneß hat sich in der Öffentlichkeit rar gemacht. Trotzdem ist der Ex-Präsident beim FC Bayern ein Dauerthema. Jetzt hat sich der amtierende Präsident geäußert.
Uli Hoeneß hat sich in der Öffentlichkeit rar gemacht. Obgleich er als Freigänger seit Anfang des Jahres nur noch die Nächte hinter Gittern verbringen muss, scheut er das Licht der Öffentlichkeit. Seine Haftstrafe von insgesamt dreieinhalb Jahren wegen Steuerhinterziehung wird ab Februar sogar zur Bewährung ausgesetzt. Beim FC Bayern dürften sie das gerne vernommen haben, denn der Verein sehnt seinen einstigen Präsidenten zurück. Bei Fans genießt Hoeneß einen gigantischen Rückhalt und fast schon Legendenstatus. Ob er allerdings tatsächlich eine erneute Amtszeit als Präsident anstrebt ist unklar.
Der aktuelle Präsident Karl Hopfner hat vorsichtshalber schon einmal bekräftigt, Hoeneß nach dessen Haftentlassung die Rückkehr an die Spitze des deutschen Fußball-Rekordmeisters nicht versperren zu wollen. Sollten die Gremien den langjährigen Vereinspatron als Präsident vorschlagen, werde er selbstverständlich Platz machen für seinen langjährigen Weggefährten. Das sagte Hopfner bei einem Termin am Mittwoch in der KZ-Gedenkstätte in Dachau.
Hopfner würde für Hoeneß den Platz räumen
Hopfner hatte nach Hoeneß' Rückzug 2014 sowohl das Präsidentenamt als auch den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden übernommen. Schon damals hatte er bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung angekündigt, Hoeneß nach dessen Rückkehr aus dem Gefängnis willkommen zu heißen. Eine Kampfabstimmung gegen den jahrzehntelangen Macher an der Säbener Straße schloss er immer wieder kategorisch aus - vermutlich auch, weil er sich krachend verlieren würde.
Hoeneß selbst hat sich noch nicht zu seiner Zukunft geäußert. "Uli soll den Kopf mal freikriegen, soll mal durchschnaufen, soll sich mal erholen, mit seiner Familie darüber nachdenken, und dann wird er rechtzeitig uns mitteilten, was passiert", sagte Hopfner dazu.
Hoeneß zieht im Jugendbereich die Fäden
Untätig ist Hoeneß aber auch jetzt nicht. Im Jugendbereich zieht er längst schon wieder die Fäden. Offiziell arbeitet er dort als "Assistent der Abteilungsleitung Junior-Team. Der Vertrag endet allerdings Ende Februar. Die Sport-Bild meldet, dass Hoeneß im März trotzdem zwei- bis dreimalpro Woche vorbeischauen werde, um der Abteilung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das ist auch bitter nötig, denn seit fünf Jahren hat es kein Talent mehr aus dem eigenen Nachwuchs dauerhaft in die Profi-Mannschaft geschafft. Der letzt, dem das gelang, war David Alaba. Der war als 16-Jähriger von Austria Wien zu den Bayern gekommen und kostete damals 150000 Euro Ablöse. Inzwischen wird sein Marktwert auf 45 Millionen Euro beziffert. Zuvor hatten Holger Badstuber, Thomas Müller und Toni Kroos den Sprung geschafft.
Dass möglichst bald wieder Spieler aus den eigenen Nachwuchsmannschaften nach oben kommen ist das große Ziel von Hoeneß. (ako/dpa)
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