Leichtigkeit des Lebens
Der Süden Italiens erfüllt die Sehnsüchte der Urlauber. Tropea ist Kalabriens Urlaubsparadies
Wenn die Sonne untergeht und der Vulkan Stromboli in der Ferne über dem Meer zu schweben scheint, versammeln sich Urlauber an den Aussichtspunkten von Tropea. Der Blick aus der auf einer Felsklippe gelegenen Stadt ist so etwas wie ein Konzentrat Kalabriens.
Der Süden Italiens erfüllt die Sehnsüchte der Urlauber. Er verspricht die Leichtigkeit des Lebens und den Genuss einfacher mediterraner Küche. Man sollte allerdings bereit sein, kleine Schwächen hinzunehmen.
In Kalabrien kommt an der Ndrangheta keiner vorbei. Sie macht das Leben der Menschen schwer und zeigt sich in Dingen, die man nicht erwartet. Türmt sich zwei Wochen lang der Müll in den Straßen, heißt die Antwort auf das Warum: „Mafia.“
Wer den südlichsten Teil der Autobahn A3 zwischen Vibo Valentia und Reggio Calabria befährt, muss sich auf Baustellen einrichten, mit deren Bau vor Jahrzehnten begonnen wurde. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den engen und steilen Landstraßen im Hinterland von Tropea oder entlang der Küste zum Capo Vaticano oder nach Pizzo. Die Fahrten lohnen sich dennoch, denn sie führen in verwunschene Ortschaften und eine schöne Berglandschaft.
Es gibt viel zu entdecken
Der beschauliche Ort Nicotera südlich von Tropea ist zum Beispiel einen Ausflug wert. Vom hoch gelegenen Belvedere reicht der Blick weit über die Küstenebene von Rosarno bis zum größten Containerhafen Italiens, Gioia Tauro.
In Richtung Norden bietet sich das Städtchen Pizzo nicht nur für einen Spaziergang durch die Gassen an. Auf dem Marktplatz ist Gelegenheit, Tartufo zu probieren. In Pizzo rühmt man sich, die Spezialität erfunden zu haben. Einmal beim Essen angekommen, richtet sich der Blick auf die allgegenwärtigen roten Zwiebeln. Auf der Pizza, als Pasta-Soße, im Salat oder als Brotaufstrich – die besonders milden Cipolla fehlen in kaum einem Gericht.
Seeluft oder Schwefelduft?
Neben feinsandigen Stränden und kristallklarem Mittelmeer bietet Tropea eine schöne Abwechslung: Jeden Morgen bei gutem Wetter sticht eine kleine Flotte von Ausflugsbooten Richtung Liparische Inseln in See. Zu empfehlen ist eine Kombination aus Vulcano, Lipari und Stromboli. Auf Vulcano – die Insel mit ihrem Bilderbuchkrater ist Namensgeber aller Vulkane – kann man seine Nase vom Schwefelduft der Schlammbäder umwehen lassen.
Auf Lipari lohnt eine Busrundtour. Am schönsten Aussichtspunkt gibt es Bruschetta mit den berühmten Kapern der Insel. Stromboli lockt als Kulisse des gleichnamigen Films mit einem Spaziergang zum Haus von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini. An die Aktivitäten des Vulkans sollten man hingegen keine zu hohen Erwartungen knüpfen. Seine Eruptionen etwa alle 15 bis 20 Minuten sind in der Regel wenig spektakulär.
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