„Schulschluss muss um 16 Uhr sein“
Vorsitzender Hans-Joachim Maier findet auf dem Bezirkstag deutliche Worte
Leutkirch/Westallgäu Ungeklärt ist beim Bezirkstag Bodensee der Fußballer in Leutkirch geblieben, ob künftig der Samstag der letzte Spieltag der Männer sein wird. Ein entsprechender Antrag des SV Fronhofen und der SG Kißlegg wurde zwar mit großer Mehrheit angenommen. Doch in dieser Frage hat der Bezirksvorstand das letzte Wort, und dessen Vorschlag, zur endgültigen Klärung eine Kommission aus Vorstand und Vereinen einzusetzen, wurde ebenfalls angenommen. Im November dieses Jahres soll dieses neue Gremium unter Vorsitz des stellvertretenden Bezirkschefs Nuri Saltik ein Ergebnis vorlegen.
„Schulschluss in Ganztagsschulen muss um 16 Uhr sein, inklusive der Hausaufgaben“, forderte der wiedergewählte Bezirksvorsitzender Hans-Joachim Maier in seiner Rede, „ansonsten haben wir Vereine ein großes Problem.“ Deutliche Worte fand er auch in Sachen Gewalt auf und neben den Fußballplätzen. „Wegschauen geht einfach nicht, soll der Fußball nicht Schaden nehmen.“ Jeder Einzelne, ob Aktiver oder Funktionär, müsse Vorbild sein, sagte Maier, und auch da hapere es oft: „Das fängt bei Dortmunds Bundesligatrainer Jürgen Klopp an und geht hinunter bis in den Jugendbereich.“ Gleichwohl konnte der alte und neue Bezirkschef auch auf Erfolge verweisen: „Wir selber sind einer der wenigen Landesverbände im DFB, der mit Erfolgen aufwarten kann.“ Nun gelte es, auf Nachhaltigkeit zu achten.
Maier legt Wert darauf, Fußball wieder als Spiel zu betrachten. „Sport bedeutet Herausforderung, aber auch Spaß, Freude und Geselligkeit, was wir wieder mehr in den Vordergrund stellen sollten.“ Damit die Vereine dafür weiterhin die Basis sind, müssten sie, so appellierte der Wangener, zum einen Angebote für ältere Menschen entwickeln, zum anderen gelte es aber auch, „die Zusammenarbeit mit den Schulen zu verstärken, wenn der Verein überleben will“.
Dies betonte auch Gastredner Karl Schley (Biberach), Vizepräsident des Württembergischen Fußballverbands (WFV), der auch eine Lanze für den Verein als solchen brach: „Er ist Heimat, ein Ort der Orientierung und der Kameradschaft und als solcher in der Gesellschaft unverzichtbar.“
Maier zeichnete Josef Ringer (SV Herlazhofen) mit der DFB-Verdienstnadel, der höchsten Auszeichnung des Verbands, aus. Alfred Hornickel (SV Kressbronn und TSV Fischbach) wurde mit der Verbandsehrennadel in Gold, der höchsten Auszeichnung des WFV, geehrt.
Gastgeber des nächstes Bezirkstags 2015 wird der FC Wangen als Ausrichter sein. (sl)
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