Coca-Cola schließt Standorte in Bayern
Der Getränkehersteller Coca-Cola gibt drei seiner 13 Vertriebsstandorte in Bayern auf. Betroffen ist auch Baar-Ebenhausen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm.
Außerdem schließt die Firma die Standorte Erlangen und Herrieden in Franken. Stattdessen soll an anderer Stelle eine neue Niederlassung eröffnet werden.
Mitarbeiter können Standort wechseln
Den Mitarbeitern würden zwar andere Arbeitsplätze in Nordbayern angeboten, sagt unserer Zeitung die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Das komme aber nicht für jeden Beschäftigten infrage. „In der Regel sind es Angebote, die man etwa aus familiären Gründen nicht annehmen kann, weil die Entfernung zu weit ist“, erklärt NGG-Sekretär Wilfried Maxim. Da Coca-Cola mit der Gewerkschaft einen Kündigungsschutz vereinbart habe, würden als Alternative Abfindungen angeboten. „Das nutzt die Firma aber stärker, als uns das lieb ist.“ Letztlich würden so Arbeitsplätze verringert und zentralisiert.
Standort in Fürstenfeldbruck wohl sicher
Ein Prozess, der seit zehn Jahren laufe und in dieser Woche auch wieder Rheinland-Pfalz und das Saarland getroffen hat. Coca-Cola gehe es nicht schlecht, die Gewinne müssten aber höher werden. „Das geht auf Kosten der Arbeitsplätze“, bedauert Maxim. Er hat keine Informationen, dass mehr Standorte gefährdet sind, vor allem die Produktion in Fürstenfeldbruck sowie in Knetzgau und Sulzbach-Soden in Franken seien wohl sicher. Das Aus für den 1994 gegründeten Standort in Baar-Ebenhausen kommt Ende des Jahres, wenn der Mietvertrag ausläuft.
Betroffen sind dort laut Coca-Cola 16, in Herrieden 22 und in Erlangen 106 Menschen. Der Weg zum anderen Arbeitsplatz betrage in Baar-Ebenhausen 90 Kilometer, sagte Sprecher Geert Harzmann. In den anderen Orten sei er kürzer. Denn die neue Niederlassung werde im Raum Nürnberg gesucht. Als Grund für die Schließung nennt er eine „Vereinfachung der Kundenbelieferung“ – wenn möglich direkt von Produktionsstätten aus. Beschäftigten werde der Übergang erleichtert, etwa mit Fahrtkostenzuschuss und Umzugshilfe. „Uns ist es ernst damit, sie zu unterstützen“, betont er.
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