Deutsche hochgradig produktiv
Wettbewerbsfähigkeit ist hoch. Südeuropa schneidet schlecht ab
Wiesbaden Die Deutschen leisten heute trotz kürzerer Arbeitszeiten mehr als noch vor zwei Jahrzehnten. Je Erwerbstätigem sei die Arbeitsproduktivität zwischen 1991 und 2011 um fast ein Viertel gestiegen, berichtete das Statistische Bundesamt. Damit ist die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gemessen an der Produktivität und den Lohnstückkosten im europäischen Vergleich überdurchschnittlich gut.
Arbeitsproduktivität und Lohnstückkosten sind wichtige Kennzahlen zur Beurteilung der Konkurrenzfähigkeit eines Landes. Nach den statistischen Angaben stieg die Produktivität je Erwerbstätigenstunde in der Europäischen Union von 2005 bis 2010 im Schnitt um 3,4 Prozent. Deutschland kam auf ein Plus von vier Prozent. Frankreich verbuchte einen unterdurchschnittlichen Zuwachs von drei Prozent, in Italien gab es so gut wie keinen Produktivitätsfortschritt.
Werden die Lohnkosten ins Verhältnis zur Produktivität gesetzt, schneidet Deutschland ebenfalls besser ab als der EU-Durchschnitt. Insgesamt stiegen die Lohnstückkosten pro Arbeitnehmer in der EU von 2005 bis 2010 um 6,2 Prozent. In Deutschland gab es auch wegen moderater Lohnabschlüsse nur einen Zuwachs von 3,6 Prozent. Werden die Jahre einzeln betrachtet, so sanken die Lohnstückkosten in Europas größter Volkswirtschaft von 2005 bis 2010 – mit Ausnahme der Krisenjahre 2008 und 2009, als Deutschland die Kurzarbeit ausweitete, um auf die Krise zu reagieren.
In den Krisenstaaten sinkt die Produktivität
In den Euro-Krisenstaaten Griechenland, Italien und Spanien erhöhten sich die Lohnstückkosten dagegen stark. Die Länder weisen zweistellige Zuwachsraten auf. Als Mitglieder des gemeinsamen Währungsraumes haben diese Länder aber nicht mehr die Möglichkeit, ihre Währung abzuwerten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit international zu verbessern. (dpa, afp)
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