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Textilindustrie
17.10.2014

Initiative für faire Textilien "Grüner Knopf" startet holprig

Ein neues Gütesiegel, der "Grüne Knopf", soll garantieren, dass bei der Herstellung einer Jeans oder eines Hemdes soziale und ökologische Mindeststandards eingehalten werden.
Foto: Symbolbild: Christian Charisius (dpa)

In Ländern wie Kambodscha oder Bangladesch werden Textilien noch immer unter unzumutbaren Bedingungen produziert. Eine neue Initiative aus Deutschland will das jetzt ändern.

Sie waten durch Chemikalien, die in Deutschland schon lange verboten sind. Sie arbeiten für Löhne von 25 Cent und weniger die Stunde und werden, sobald sie schwanger sind, fristlos entlassen. Wenn Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) das Schicksal der Arbeiterinnen in den Textilfabriken in Bangladesch oder Kambodscha beschreibt, kommt ihm immer wieder ein Besuch im Augsburger Textilmuseum in den Sinn. Wie den armen Webern im Deutschland des 18. und 19. Jahrhunderts, sagt er dann, gehe es heute vielen dieser Frauen. Sie sind die Sklavinnen der Globalisierung.

"Grüner Knopf" soll ökologische Mindeststandards garantieren

Mit seinem „Bündnis für nachhaltige Textilien“ will Müller nun dafür sorgen, dass Hersteller, Händler und Kunden nicht mehr die Augen vor Zuständen wie in Bangladesch verschließen, wo im vergangenen Jahr eine einstürzende Textilfabrik mehr als 1000 Menschen unter sich begrub. Das Ziel der gestern gestarteten Initiative, der sich bisher rund 30 Unternehmen, Vereine und Verbände angeschlossen haben, ist ein neues Gütesiegel, der sogenannte „Grüne Knopf“. Er soll garantieren, dass bei der Herstellung einer Jeans oder eines Hemdes von der Baumwollernte bis zum Kleiderbügel gewisse soziale und ökologische Mindeststandards eingehalten werden. Dazu gehört unter anderem ein Verbot der Kinderarbeit.

Wer steckt hinter der Initiative und wie verpflichtend sind ihre Standards?

Im Bündnis für Textil haben sich so unterschiedliche Mitglieder wie Müllers Ministerium, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Stiftung Warentest, eine Verbraucherinitiative und mehrere Unternehmen zusammengeschlossen, darunter die Trigema GmbH aus Burladingen, die Hess-Naturtextilien GmbH und der Outdoor-Ausrüster Vaude aus Tettnang am Bodensee. Sie alle, sagt Vaude-Eigentümerin Antje von Dewitz, seien für die Fabriken in Asien „nur ein Auftraggeber unter vielen“. Gemeinsam wollen sie nun darauf hinarbeiten, dass Näherinnen existenzsichernde Löhne erhalten, dass schädliche Chemikalien aus der Herstellung verbannt werden, die Arbeitszeiten begrenzt und die Fabriken sicherer werden. Mitglieder, die gegen diese Auflagen verstoßen, können aus dem neuen Textilpakt wieder ausgeschlossen werden. Es stehe, sagt Müller, für „Klarheit und Wahrheit“ in der Textilindustrie.

Große Konzerne wie Adidas, Aldi oder C&A sind dem Bündnis bisher nicht beigetreten. Warum nicht?

Teilweise arbeiten sie nach eigenen Standards, die ähnlich streng sind wie die des neuen Bündnisses. Teilweise ist ihnen allerdings auch das Tempo, das Müller anschlägt, etwas zu forsch. Eine Reihe von Textilien, zum Beispiel Einsatzbekleidung für die Feuerwehr oder antibakterielle Operationstücher für Krankenhäuser, lasse sich ohne chemische Zusatzstoffe noch gar nicht in gleicher Qualität herstellen, sagt Hartmut Spiesecke, der Sprecher des Branchenverbandes Textil+Mode. So einig sich Industrie und Handel in den Zielen des Bündnisses seien – mit einigen Maßnahmen und dem Zeitplan des Ministers seien sie es nicht. Von 60 angesprochenen Unternehmen, Verbänden und Organisationen ist zum Start deshalb auch nur die Hälfte dabei. In einer Erklärung des Verbandes heißt es dazu unter anderem: „Vollständige Transparenz in der Lieferkette ist wegen der Komplexität zurzeit kaum möglich.“ So seien an der Herstellung und der Lieferung eines Herrenoberhemdes insgesamt 140 Firmen beteiligt. Müller dagegen klagt: „Den Großen fehlt es an Mut, einen Schritt nach vorne zu gehen.“

Wie erfahren Verbraucher, wo sie nachhaltig produzierte Kleidung kaufen können – und welche Macht haben sie überhaupt.

DGB-Chef Rainer Hofmann formuliert es in der Sprache der Werbung: „Geiz ist nicht geil, Geiz ist dumm.“ Vor den Zuständen in den asiatischen Textilfabriken könne auch in Deutschland niemand mehr die Augen verschließen. Initiator Müller argumentiert mit dem Ein-Euro-Beispiel: Selbst eine Billigjeans aus einer der einschlägigen Ketten werde lediglich um einen Euro teurer, wenn die Näherin in der Fabrik so bezahlt wird, dass sie von ihrem Lohn auch leben kann. „Auch Verbraucher tragen Verantwortung für ihr Tun und Handeln“, sagt er.

Anfang nächsten Jahres will sein Ministerium ein Internetportal freischalten, in dem Kunden erfahren, welche Hersteller sich an die Auflagen des Textilbündnisses halten. In einem zweiten Schritt will Müller dann seinen „Grünen Knopf“ als Art Gütesiegel für nachhaltig produzierte Textilien einführen – auch das, wenn es nach ihm geht, noch im Lauf des Jahres 2015. Sollte all das nichts helfen, droht er, könnten am Ende dieses auf Freiwilligkeit basierenden Prozesses auch strenge gesetzliche Vorgaben für Händler und Hersteller stehen.

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