Jobs in Gefahr - Weltbild will Filialen verkaufen
Weltbild will 70 seiner aktuell 150 Filialen verkaufen, welche Standorte betroffen sind ist noch offen. Allerdings soll der neue Inhaber das bisherige Weltbild-Personal übernehmen.
Die Nachricht, dass das Augsburger Unternehmen Weltbild 70 der derzeit rund 150 Filialen verkaufen will, hat in der Buchhandelsbranche Aufsehen erregt. Der Betriebsrat hatte dies am Rande eines Infogesprächs vergangene Woche erfahren. Gestern bestätigte die Weltbild-Geschäftsführung, dass sie über den Verkauf eines Teils der Filialen verhandelt. Welche Standorte betroffen sind, blieb offen.
Personal wird bei Filialverkauf übernommen
Der Grund für die geplanten Verkäufe sei, „dass sich die Erwartungen an die Entwicklung des Geschäfts an bestimmten Standorten hinsichtlich Umsatz nicht erfüllt haben“, berichtete das Unternehmen. Auch die hohen Mietkosten seien ein Problem. Ein Teilverkauf des defizitären Filialgeschäftes wäre eine wichtige Weichenstellung, die helfe, langfristig Arbeitsplätze zu sichern. „Nach einem solchen Verkauf sind wir an guten Standorten vertreten und haben betriebswirtschaftlich betrachtet eine gute Ausgangsbasis – auch für späteres Wachstum“, so Geschäftsführer Patrick Hofmann. Die Filialen bleiben „eine wichtige Säule für Weltbild als Multichannel-Unternehmen“. Bei einem Verkauf übernehme der neue Eigentümer die Mitarbeiter.
Verwaltung und Logistik: rund 400 Jobs in Gefahr
Am Hauptsitz in Augsburg herrscht indes Entsetzen über die Nachricht, dass in Verwaltung und Logistik rund 400 Jobs auf der Kippe stehen. Davor warnt die Gewerkschaft Verdi und spricht von einem „Kahlschlag“ (wir berichteten ausführlich). Nach bisherigen Planungen sollen heute und am Donnerstag dazu Gespräche zwischen Unternehmen und Arbeitnehmervertretern stattfinden. Die Geschäftsführung wies indes gestern auf „erste Erfolge im Versandhandel“ hin: Im November habe Weltbild ein fast ausgeglichenes Ergebnis erzielt.
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