Nach Kündigung: Burger-King-Filialen gehen die Burger aus
Geht es nach Burger King, müssen die 89 Filialen des größten deutschen Lizenznehmers Yi-Ko sofort schließen. Doch der Betreiber weigert sich - und lässt seine Restaurants weiter geöffnet.
Der Streit zwischen Burger King und Yi-Ko spitzt sich zu: Am Donnerstag hatten die meisten Filialen des gekündigten Franchisenehmers zwar noch geöffnet. Von Freitag an würden sie aber nicht mehr mit Waren beliefert, sagte ein Sprecher von Burger King in München.
Den betroffenen Restaurants dürften dann ziemlich schnell Burger, Pommes und Co. ausgehen. Die Vorräte reichten nur noch "zwei bis drei Tage", sagte Yi-Co-Interimsgeschäftsführer Dieter Stummel am Donnerstag Focus Online. Das Unternehmen tue aber alles dafür, um die Belieferung zu gewährleisten. Es solle möglichst alles so weiterlaufen wie bisher. Die Filialen von Yi-Ko "bleiben definitiv geöffnet", versicherte Stummel.
Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat Burger King die Verträge mit der umstrittenen Yi-Ko Holding, die bundesweit 89 Filialen mit 3000 Angestellten betreibt, mit sofortiger Wirkung gekündigt. In der Region geht es um elf Restaurants in München, zwei in Augsburg sowie je eine Filiale in Gersthofen, Jettingen-Scheppach und Landsberg.
Gewerkschaft fordert Klarheit für die Burger-King-Beschäftigten
Sollten sich Burger King und Yi-Ko nicht einigen können, dürfte es wohl auf einen Rechtsstreit hinauslaufen. Stummel sagte, Yi-Ko habe "vorsorglich" schon die Rechtsanwaltskanzlei Graf von Westphalen eingeschaltet.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) dringt derweil auf eine schnelle Einigung und Klarheit für die Beschäftigten. In den Filialen im Raum Augsburg seien die rund 150 Mitarbeiter am Donnerstag von Yi-Ko über die Lage informiert worden, sagt Tim Lubecki von der NGG in Schwaben. Das Unternehmen habe mitgeteilt, dass die Kündigung rechtswidrig sei und man dagegen vorgehen werde.
Burger King gerät wegen Hygienemängel in die Kritik
Burger King betreibt 599 Restaurants in Deutschland. Die im Frühjahr aufgedeckten "schwer wiegenden Missstände" in den Yi-Ko-Filialen sollten mit einem "Maßnahmeplan" behoben werden; unter anderem stellte Burger King Yi-Ko "einige seiner erfahrensten Führungskräfte" zur Seite. Yi-Ko verstieß laut dem Konzern aber wieder gegen die Vereinbarungen. Die Firma habe gegen Arbeitsverträge verstoßen und Schichten nicht ausreichend besetzt.
Yi-Ko steht für Ergün Yildiz und Alexander Kolobov. Sie hatten im Mai 2013 als gleichberechtigte Partner 91 Burger-King-Filialen übernommen, darunter jeweils mehrere in München, Köln, Essen und Oberhausen. drs, dpa, afp
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