Pilotenstreik: Lufthansa rüstet sich mit Hotelzimmern und Feldbetten
Während des bevorstehenden Streiks hat die Lufthansa für ihre Passagiere zahlreiche Hotelzimmer angemietet und Feldbetten aufgestellt. Am Freitagabend soll der Ausstand stattfinden.
Die Lufthansa rüstet sich mit zahlreichen Hotelzimmern und Feldbetten für ihren bevorstehenden Streik: Für die Passagiere wurden 2200 Hotelzimmer im Raum Frankfurt angemietet; zusätzlich wurden 500 Feldbetten aufgestellt. Der Konzern habe außerdem 14.000 Fluggäste seit Donnerstagabend per SMS über Flugausfälle oder Umbuchungen informiert, teilte die Lufthansa mit. Die Gewerkschaft Cockpit hat die Piloten der Airline zu einem sechsstündigen Ausstand von 17 bis 23 Uhr am Freitag aufgerufen. Bestreikt werden sollen Kurz- und Mittelstreckenflüge ab Frankfurt. Auch die Deutsche Bahn teilte mit, sie sei auf den Streik vorbereitet.
Auswirkungen auf Lufthansa-Passagiere sollen gering bleiben
Die Feldbetten im Flughafen seien für Passagiere auf der Durchreise gedacht, die wegen Visa-Regularien nicht in Deutschland einreisen dürfen. Sie müssen in Frankfurt deshalb in der Sicherheitszone bleiben, teilte die Lufthansa mit. Die Airline mobilisiere am größten deutschen Flughafen "alle Kapazitäten, um die Auswirkungen des Streiks für unsere Gäste so gering wie möglich zu halten". Mit dem Ferienende in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sei der Freitag allerdings einer der Hauptreisetage des Jahres.
Lufthansa: Mehr als 200 Flüge gestrichen
Bereits am frühen Freitagnachmittag sollten erste Flüge ausfallen. Insgesamt sollen Konzernangaben zufolge wegen des neuerlichen Ausstands mehr als 200 Flüge gestrichen werden. Von Flugausfällen betroffene Passagiere könnten stattdessen mit der Bahn fahren. Sie könnten den Flug auch umbuchen oder kostenfrei stornieren.
Deutsche Bahn vorbereitet auf Pilotenstreik
Die Deutsche Bahn teilte mit, sie werden am Flughafen-Fernbahnhof in Frankfurt und gegebenenfalls an weitere Bahnhöfen zusätzliche Mitarbeiter abstellen. Die Bahn stelle alle zur Verfügung stehenden Züge bereit; bei Bedarf könne sie auf besonders belasteten Strecken auch zusätzliche Züge eingesetzt werden.
Lufthansa will Rentenalter erhöhen
Grund für den Arbeitskampf bei der Lufthansa ist eine Auseinandersetzung über Regelungen zur Übergangsversorgung. Sie erlaubt es Piloten bisher, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Der Konzern will die Altersgrenze erhöhen. Cockpit lehnt dies ab. Erst am Freitag vergangener Woche waren die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings in einen sechsstündigen Ausstand getreten. AFP
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