Viele Einzelhändler sind zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft
Das Weihnachtsgeschäft läuft gut für die Einzelhändler in Bayern, doch nicht alle Branchen profitieren. Das verschenken die Menschen an diesem Weihnachtsfest am liebsten.
Von Flüchtlingskrise und Terrorgefahr lassen sich viele Deutsche offensichtlich ihren Optimismus nicht nehmen. Die Verbraucherstimmung hat sich im Dezember sogar wieder verbessert. Das berichtet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Sie sieht als Grund dafür nicht nur den robusten Arbeitsmarkt, tarifliche Zuwächse und damit insgesamt steigende Einkommenserwartungen. Berücksichtigt werden müsse demnach auch, dass die Energiepreise etwa für Sprit und Heizöl deutlich gesunken sind. Das hält die Inflation niedrig und lässt vielen Menschen spürbar mehr Geld im Portemonnaie. Geld, das sich gerade jetzt vor Weihnachten gut für Geschenke ausgeben lässt.
Einzelhändler machen zwei Prozent mehr Umsatz als vergangenes Jahr
Die Einzelhändler können nach Angaben von Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern zufrieden sein. „Wir haben keinen Grund zum Jauchzen und Jubilieren, aber das Plus, das wir erwartet haben, werden wir auch erreichen.“ Etwa zwei Prozent mehr Umsatz soll das Weihnachtsgeschäft im Schnitt bringen, insgesamt 13,4 Milliarden Euro. Doch nicht in allen Bereichen laufen die Geschäfte gut: Das warme Wetter bereitet vor allem der Textilbranche Probleme. Winterkleidung wird nach Einschätzung von Ohlmann „zu wenig nachgefragt“. Sportgeschäfte drohen auf ihren Skiausrüstungen sitzen zu bleiben. Schuhhändler haben ihre Not mit gefütterten Modellen. „Aber auch viele Christkindlesmärkte in Bayern klagen über Besucherrückgänge, weil keine Weihnachtsstimmung aufkommen will“, sagt Ohlmann.
Optimistisch stimmt den bayerischen Handelsexperten dagegen, „dass am vierten Adventswochenende der weihnachtliche Knoten geplatzt ist“. Diesen Schwung hoffen die Händler nun bis Heiligabend mitnehmen zu können, wo viele Geschäfte noch bis 14 Uhr offen haben. „Viele Menschen haben jetzt bereits frei und arbeiten ihre Weihnachtslisten ab“, sagt Ohlmann, der allerdings auch betont, dass vor allem der Onlinehandel Zuwächse verbuchen kann – heuer zwölf Prozent.
Ein Viertel der verkauften Spielwaren bekommen Erwachsene
Einen Renner unter den Präsenten kann Ohlmann dieses Jahr nicht ausmachen: Es sind vor allem Klassiker wie Spielwaren, Bücher, Uhren, Schmuck, Parfüm und elektronische Geräte wie Smartphones, die Freude bereiten sollen. „Übrigens wird ein Viertel aller Spielwaren für Erwachsene gekauft, man denke an den ferngesteuerten Hubschrauber oder die Gesellschaftsspiele.“
Rund ein Viertel aller Geschenke sind Gutscheine. Damit machen die Händler nach den Feiertagen gute Geschäfte. Denn nicht wenige Kunden geben mehr aus, als der Gutschein wert ist. Auch werden Geldgeschenke gleich nach Weihnachten in konkrete Wünsche umgewandelt – „und am Ende des Monats gibt es auch noch Lohn und Gehalt“. Davon, dass mehr Menschen mehr Geld ausgeben können, profitiert übrigens noch eine Branche: die Lebensmittel- und Delikatessenhändler, die dieser Tage absolute Hochsaison haben.
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