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Studie
16.07.2012

"Alles in XXL": Deutschland wird immer dicker

Die deutsche Wohlstandsgesellschaft wird dicker und dicker. Allein zwischen 1999 und 2009 nahm der deutsche Durchschnittsbürger um etwa 2,1 Kilogramm zu.
Foto: dpa

Die deutsche Wohlstandsgesellschaft wird immer dicker. Allein zwischen den Jahren 1999 und 2009 nahm der deutsche Durchschnittsbürger um circa 2,1 Kilogramm zu.

Die deutsche Wohlstandsgesellschaft wird immer dicker: Eine siebte Person drängelt sich in den Fahrstuhl hinein. "Das geht schon", mutmaßt einer im Aufzug. Stimmt aber eigentlich nicht. Laut Hinweisschild ist das Maximalgewicht von 450 Kilogramm nun überschritten. Vor einigen Jahrzehnten wäre das noch nicht der Fall gewesen. Da wogen sieben Personen, über den Daumen gepeilt, nicht mehr als 450 Kilo. Heute schon. Die Aufzugbauer müssen ihre Produkte überdenken, damit in Zukunft genauso viele Menschen oben ankommen wie heute, sagt TÜV-Süd-Sprecher Thomas Oberst. "Besonders auf große Bürohäuser wird sich das in Zukunft auswirken."

Durchschnittlicher Erwachsener wird größer und schwerer

Die deutsche Wohlstandsgesellschaft hat Folgen: Der durchschnittliche Erwachsene wird größer und schwerer. Allein zwischen 1999 und 2009 nahm er um etwa 2,1 Kilogramm zu. Laut der letzten Erhebung des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2009 wiegt ein Bundesbürger bei einer Größe von 1,72 Metern im Schnitt 75,6 Kilogramm. Viele Sicherheitsmaße verändern sich durch das zunehmende Gewicht. Institutionen und Unternehmen müssen reagieren.

Kliniken können das bestätigen. Am Adipositaszentrum des Universitätsklinikums Würzburg werden Spezialgeräte wie überdimensionale OP-Tische, extrabreite Betten und Hebebühnen eingesetzt, um die wachsende Zahl Schwergewichtiger zu behandeln. "Es werden immer mehr adipöse Patienten, ganz klar", sagt Chirurg Christian Jurowich. Jeder Eingriff im Bauch werde deutlich komplizierter, wenn ein Patient sehr übergewichtig sei.

"Der braucht dann alles in XXL"

Gleiches gilt für solche Patienten am Universitätsklinikum Erlangen. "Der braucht dann alles in XXL", sagt der Leiter des Pflegepersonals auf der Intensivstation, Jens Schriewer. Im Februar beriet er mit Medizinern und Pflegern auf einer Tagung, wie man mit solchen Fällen umgehen solle. Ein Thema der Tagung: "Schwerarbeit auf der Intensivstation". Da es oft vorkomme, dass ein Patient über 200 Kilo auf die Waage bringe und mit dem Lastwagen ins Krankenhaus eingeliefert werde, habe man in Erlangen Spezialbetten angeschafft. Sie sind doppelt so breit wie die normalen Liegen.

Auch die Flugzeugbranche hat reagiert. Flugzeugbauer Airbus vom Luftfahrtkonzern EADS hat im A 320, seinem meistverkauften Mittelstreckenflieger, breitere Sitze eingebaut. Pro Flugzeug sind je nach Ausstattung bis zu 60 der 180 Sitze extrabreit. Sie liegen allesamt am Gang und bieten nach Airbus-Angaben rund fünf Zentimeter mehr Platz als die knapp 46 Zentimeter breite Standardausführung. "Die Menschen werden größer und größer, besonders die Kinder", sagte Airbus-Sprecherin Zuzana Hrnkova. Die breiteren Sitze seien nicht nur für Übergewichtige. Auch wünschten viele Fluggäste mehr Raum, um während des Fluges arbeiten zu können. "Sie wünschen sich mehr Komfort und mehr Platz für ihre Computer." Neben den XXL-Sitzen gebe es in einigen Fliegern auch neue geräumigere Toiletten, sagt Hrnkova.

Zunehmende Körpergröße

Zunehmende Körpergröße der Menschen und der Wunsch nach Bequemlichkeit stehen auch beim Autobau im Vordergrund. Die jüngere Generation werde immer größer, woraus resultiere, dass sie natürlich auch schwerer werde, sagt BMW-Sprecher Michael Rebstock. Es gebe deshalb in den vergangenen Jahrzehnten markenübergreifend eine Entwicklung: "Fakt ist, dass die Autos mit den Leuten mitgewachsen sind."

Ähnliches berichtet Audi-Sprecher Armin Götz: "Jedes Auto wächst. Wir reagieren nicht direkt auf ein Dickerwerden der Leute, jedoch darauf, dass die Menschen pro Jahrzehnt eineinhalb Zentimeter größer werden." Darauf würden sich alle Hersteller einstellen. Der Hang zu geräumigeren Autos wie den sogenannten SUV ("Sport Utility Vehicles") habe vor allen Dingen aber mit Sicherheit und Komfort zu tun. "Die Leute wollen so entspannt wie möglich einsteigen."

Passen bald nur noch vier Leute in den Aufzug?

Auch die Arbeit des Architekten verändert sich, sagt Oliver Heiss, Geschäftsführer für Aus- und Weiterbildung bei der Bayerischen Architektenkammer: "Dass die Menschen größer und schwerer werden, macht sich für uns im Grunde in allen Bereichen permanent bemerkbar - von der Höhe der Treppengeländer bis hin zur Breite der Badewanne." Für all das gebe es Normen, die sich an die menschlichen Durchschnittsmaße anpassten.

Die Fahrt im Aufzug zu siebt ist zwar geglückt. Nehmen die Menschen weiterhin so sehr zu, passen in knapp 80 Jahren aber nur noch fünf Personen hinein. In 200 Jahren nur noch vier. Der TÜV Süd aber zum Beispiel beruhigt: So weit werde es nicht kommen, sagt Sprecher Thomas Oberst. Aber enger wird es erstmal: "Wenn das Gewicht zunimmt, nimmt in der Regel auch der Umfang eines Menschen zu." Unabhängig vom Hinweisschild passt dann eine Person weniger in den Fahrstuhl. Und die Industrie wird handeln, denn dadurch geht die Förderleistung zurück: Wenn ein Aufzug nur noch sechs statt sieben Personen befördert, kommen weniger oben an. "Die Folge ist, dass mehr Aufzüge mit einer größeren Grundfläche gebaut werden müssen." (dpa, AZ)

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