Europas größtes Fernrohr zeigt die Sonne ganz nah
Den Sternen so nah: Nach mehr als zehn Jahren Planung hat Europas größtes Sonnenteleskop den Betrieb aufgenommen. Das Mega-Fernrohr mit dem Namen "Gregor" liefert erste Bilder.
Die Geheimnisse des Sonnensystems in Nahaufnahme zu erforschen kostet Geld. In die Anlage auf der Kanareninsel Teneriffa mit ihrem 1,5 Meter großen Hauptspiegel wurden den Angaben der Betreiber zufolge mehr als 10 Millionen Euro investiert. Nach Auskunft der US-Weltraumbehörde Nasa ist "Gregor" das drittgrößte Sonnenteleskop der Welt. Betrieben wird es von mehreren deutschen Forschungsinstituten.
Sonnenteleskop soll hochauflösende Bilder liefern
"Gregor" soll Aufnahmen der Sonne mit bislang unerreichter Qualität und Auflösung liefern. Mit seiner Hilfe können Wissenschaftler künftig kleinräumige, physikalische Prozesse auf der Sonne untersuchen, die sich bis hinab in 70 Kilometer Tiefe abspielen. Mit Hilfe "Gegors" soll vor allem die Wirkung der Sonne auf die Erde untersucht werden. Das Hauptziel von "Gregor" ist die hochgenaue Messung des solaren Magnetfeldes. Die Magnetische Aktivität der Sonne spielt eine hervorragende Rolle bei nahezu allen Prozessen in der solaren Atmosphäre.
"Gregor" steht auf einem Dach in 2400 Metern Höhe
Installiert ist das Teleskop auf dem Dach eines knapp 20 Meter hohen Gebäudes. Dieses steht in 2400 Metern Höhe an Spaniens höchstem Berg, dem Teide auf Teneriffa. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von mehreren deutschen Instituten: Die Federführung hat das Kiepenheuer- Institut für Sonnenphysik (KIS) in Freiburg. Beteiligt sind zudem unter anderem das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP), das Institut für Astrophysik Göttingen sowie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg/Lindau in Niedersachsen. Für das KIS in Freiburg ist es das derzeit wichtigste Projekt. dpa/AZ
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