Josef Hecken rät: Bier statt Therapie
Der CDU-Politiker Josef Hecken sorgte für Aufruhr. Seine Aussage: Man solle lieber eine Flasche Bier trinken, statt zum Psychologen zu gehen. Das reiche oftmals auch.
Psychische Krankheiten werden von vielen Menschen immer noch verharmlost. Nun sorgt auch ein Experte mit seiner Aussage zu psychischen Leiden für Irritationen. Gesundheitspolitiker Josef Hecken rät dazu, lieber mal eine Flasche Bier zu trinken, statt zum Psychologen zu gehen. Nicht Jeder benötige einen Therapeuten, eine Flasche Bier tue es manchmal auch, so der CDU-Mann.
Josef Hecken dementiert nicht
Das berichtet Spiegel Online und beruft sich dabei auf Sitzungprotokolle des Spitzenverbandes. Auf Anfrage habe Hecken die Äußerungen nicht dementiert. Vielmehr habe er sie als "unglücklich, weil missverständlich" bezeichnet.
CDU-Politiker mächtiger Mann in der Gesundheitspolitik
Josef Hecken ist Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) von Ärzten, Krankenkassen und Krankenhäusern. Dort wird unter anderem entscheiden, welche Therapien und Medikamente von den Kassen übernommen werden. Von 2004 bis 2008 war der CDU-Politiker saarländischer Justiz- und Gesundheitsminister und von 2009 bis 2012 Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugen.
Psychologen kritisieren Aussagen
Viele Psychotherapeuten kritisieren nun Josef Hecken, er würde ernsthafte Erkrankungen bagatellisieren und verharmlosen.
Josef Hecken hat sich entschuldigt
Hecken habe sich inzwischen bereits entschuldigt, wie Spiegel Online berichtet. Er habe lediglich sagen wollen, dass er "als Privatperson nicht jede Befindlichkeitsstörung wie zum Beispiel gelegentliche Einschlafprobleme als krankhaften und sofort behandlungsbedürftigen Zustand ansehe, sondern mir dann manchmal als altes und überliefertes Hausmittel eine Flasche erwärmten Bieres hilft".
"Alkohol ist keine probate Alternative"
Hecken weiter: "Es lag und liegt mir fern, psychische Erkrankungen zu verharmlosen oder gar Alkoholgenuss als probate Alternative zu psychotherapeutischer Behandlung zu bezeichnen." Er habe gegenüber dem Chef der Bundespsychotherapeutenkammer bereits sein "Bedauern über die unpräzise Aussage zum Ausdruck gebracht". (AZ)
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