Kaffee senkt wohl Darmkrebs-Risiko
Kaffee soll das Risiko für Darmkrebs senken. Das ist das Ergebnis einer Studie aus den USA. Kaffee schützt außerdem wohl auch vor anderen Krebs-Arten.
Kaffee senkt das Darmkrebs-Risiko laut einer Studie spürbar. In dem Fachblatt Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention wird die Forschung aus dem Jahr 2015 vorgestellt. Mehr als 5000 Darmkrebs-Patienten und Tausende Menschen in einer Kontrolllgruppe wurden dabei befragt, wie viel Kaffee sie in dem Jahr vor der Darmkrebs-Diagnose getrunken haben.
Auch andere Faktoren wie Rauchen wurden bei der Studie abgefragt, um einen möglichst unverfälschten Zusammenhang zwischen Kaffee und Darmkrebs-Risiko zu finden. Das Ergebnis: Bei zwei Tassen Kaffee am Tag sollen das Darmkrebs-Risiko schon um gut 25 Prozent senken, zweieinhalb sogar um 50 Prozent.
Kaffee soll vor Darmkrebs-Risiko und Rückfall schützen
In der Vergangenheit gab es schon mehrere Studien, die nach solch einem Zusammenhang gesucht haben. Mehrere davon fanden keine direkte Verbindung zwischen Darmkrebs-Risiko und Kaffee-Konsum. Aber es gab auch schon Arbeiten mit ähnlichen Ergebnissen.
In einer davon ging es um das Rückfall-Risiko von Darmkrebs-Patienten. Patienten, die sich einer Behandlung wegen Darmkrebs im dritten Stadium unterzogen hätten, wiesen bei einem täglichen Konsum von vier oder mehr Tassen koffeinhaltigen Kaffees pro Tag ein deutlich geringeres Risiko auf, erneut an der Krebsart zu erkranken, heißt es in der im US-Fachblatt "Journal of Clinical Oncology" veröffentlichten Studie. Das Risiko sei um 42 Prozent geringer als bei den Patienten, die keinen Kaffee trinken. Zudem sei das Risiko um 33 Prozent verringert, an Krebs oder anderen Ursachen zu sterben.
Schon zwei Tassen Kaffee am Tag schützen wohl vor Darmkrebs
Bei Patienten, deren Kaffee-Konsum bei zwei bis drei Tassen pro Tag liegt, ist den Forschern des Dana-Farber Krebszentrums in Boston zufolge ein etwas geringerer Effekt zu erkennen. Keine Verbesserung war dagegen bei Patienten zu beobachten, die überhaupt keinen Kaffee trinken. Studienautor Charles Fuchs zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls bei Patienten mit Darmkrebs im dritten Stadium nach einer Behandlung bei 35 Prozent. Meistens erkranken die Patienten innerhalb von fünf Jahren nach einer Behandlung erneut.
Den Wissenschaftlern zufolge hängt das verringerte Rückfall- und Todesrisiko eindeutig mit dem Koffein im Kaffee zusammen. Allerdings können die Forscher den genauen Mechanismus noch nicht erklären, weshalb weitere Studien notwendig sind. Fuchs zufolge ist eine Theorie, dass der Koffeinkonsum den Organismus für Insulin sensibilisiert und den Bedarf an diesem Hormon verringert. Dies könnte dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, welche einen Risikofaktor für Diabetes und Krebs darstellen.
Darmkrebs-Risiko: Schützt Kaffee vor Krebs?
Andere Studien deuten darauf hin, dass Kaffee auch eine schützende Wirkung vor Brustkrebs nach den Wechseljahren, Melanomen, Leberkrebs und fortgeschrittenem Prostatakrebs haben könnte.
Wissenschaftler Charles Fuchs rät kaffeetrinkenden Darmkrebspatienten, nicht mit dem Konsum aufzuhören. "Aber wenn Sie kein Kaffeetrinker sind und überlegen, ob Sie damit anfangen sollten, sprechen Sie vorher mit ihren Arzt", empfahl der Forscher. AZ, afp
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