Marihuana kann wohl Risiken für Herz-Stress-Leiden erhöhen
Marihuana könnte sich laut einer Studie negativ auf das Herz auswirken. Die Wahrscheinlichkeit für eine sogenannte Stress-Kardiomyopathie könne sich verdoppeln, sagen Forscher.
Wer Marihuana konsumiert, muss damit rechnen, dass dies Herzmuskel-Funktionsstörungen hervorrufen kann - mit ähnlichen Symptomen wie bei einem Infarkt. Forscher haben herausgefunden, dass sich das Risiko einer Stress-Kardiomyopathie, so das Fachwort, sogar verdoppeln kann. Die Ergebnisse der Studie stellten die Experten der Luke's University Health Network in Bethlehem, Pennsylvania, bei den American Heart Association’s Scientific Sessions 2016 vor.
Herzmuskel bei Stress-Kardiomyopathie vorübergehend geschwächt
Bei einer Stress-Kardiomyopathie wird der Herzmuskel plötzlich vorübergehend geschwächt. Die Erkrankung kann zu Brustschmerzen, Atemnot und Schwindel führen, auch zur Ohnmacht kann es kommen.
Zwischen 2003 und 2011 wurden nach Angaben der Forscher in den USA rund 33.300 Menschen mit Stress-Kardiomyopathie behandelt. 210 davon konsumierten Marihunana. Dies wurde entweder durch Informationen des Patienten oder durch eine Untersuchung des Urins ermittelt, heißt es.
Diejenigen, die Marihuana konsumierten, waren der Studie zufolge meist jünger und litten unter weniger kardiovaskulären Risikofaktoren, einschließlich weniger hohem Blutdruck, Diabetes und hohem Cholesterin.
Marihuana: Immer mehr Konsumenten in den USA
Autor Dr. Amitoj Singh vom St. Luke's University Health Network betont, dass Konsumenten wissen sollten, dass sich Marihuana bei einigen Menschen schädlich auf das Herz und die Blutgefäße auswirken könne. Eindeutig nachweisen kann das die aktuelle Untersuchung aber nicht. Noch sind die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System nicht vollständig erforscht. Die Wissenschaftler verweisen zudem darauf, dass es sich hierbei um eine retrospektive Untersuchung handelt. Wie oft die Teilnehmer der Studie Marihuana konsumiert haben, ist unklar.
Die Zahl der Marihuana-Konsumenten steigt jedenfalls - mit einer zunehmenden Verfügbarkeit und der Legalisierung in einigen US-Bundesstaaten. Der Anteil hat sich unter erwachsenen Amerikanern innerhalb eines Jahrzehnts mehr als verdoppelt. Dies geht aus einer im Fachblatt Jama Psychiatry veröffentlichten Studie aus dem vergangenen Jahr hervor. AZ
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