So hängen Diabetes und Depressionen zusammen
Wer Depressionen hat, kann dadurch an Diabetes erkranken. Umgekehrt kann Diabetes auch für Depressionen verantwortlich sein. Davon geht ein Experte aus.
Rund sieben Millionen Menschen leben Schätzungen zufolge in Deutschland mit Diabetes. Weitere drei Millionen haben die Krankheit, ohne davon zu wissen. Demnächst findet in Stuttgart der Diabetes Kongress 2012 statt. Und ein Thema dabei ist die Wechselwirkung von Diabetes und Depressionen.
Diabetes und Depressionen: Enges Wechselspiel
Zwischen den beiden Krankheiten besteht nach Auffassung des Experten Bernhard Kulzer nämlich ein enges Wechselspiel. "Diabetes ist ein Risikofaktor für Depression, Depression kann auch Diabetes auslösen", sagte der Psychologe. Jeder achte Mensch mit Diabetes - im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt - leide an einer Depression, jeder fünfte an erhöhter Depressivität.
Depressive Menschen erkranken öfter an Diabetes
Depressive Menschen haben laut Kulzer ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2. Entscheidend sei weniger der Lebensstil der Depressiven als Antidepressiva, die zu Gewichtszunahme und zur verminderten Reaktion der Zellen im Körper auf Insulin (Insulinresistenz) führten. Zudem beeinträchtige chronischer psychischer Stress die Wirkung von Insulin und ziehe Schlafstörungen nach sich; diese wiederum könnten zu entzündlichen Veränderungen an den Gefäßen führen.
"Menschen mit Diabetes haben reduzierte Lebensqualität"
Grund für eine Depression infolge von Diabetes könne sein, dass das Leben mit der Krankheit für viele Menschen eine ernstzunehmende Belastung, ein Stressfaktor ist. "Menschen mit Diabetes haben eine reduzierte Lebensqualität", sagte Kulzer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die den Kongress ausrichtet.
Vom 16. bis 19. Mai werden beim Diabetes Kongress 2012 5000 Ärzte, Diabetesberater und Experten auf dem Feld der Diabetologie erwartet.
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