So hilft ein Krebs-Medikament bei Alzheimer
Der Einsatz eines Wirkstoffs, der eigentlich Krebs therapieren soll, hilft offenbar auch gegen den Gedächtnisverlust bei Alzheimer. Das haben neue Forschungen ergeben.
Eine neue Studie von Wissenschaftlern aus den USA hat untersucht, ob ein bestimmter Wirkstoff, der in der Krebstherapie eingesetzt wird, auch bei Alzheimer sinnvoll eingesetzt werden kann. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Untersuchung an Ratten wurden im Fachmagazin "The Journal of Neuroscience" veröffentlicht. Auch die leitende Rutgers University in New Jersey hat die Ergebnisse publiziert und deren Bedeutung für Menschen mit Demenz und Alzheimer erläutert.
Mit mehr Verknüpfungen im Gehirn Alzheimer bekämpfen
Menschen mit Alzheimer leiden an Gedächtnisverlust, weil ihre Gehirnzellen schrumpfen und keine Informationen weiterleiten können. Das Medikament RGFP966 wird eigentlich eingesetzt, um in der Krebstherapie Zellen daran zu hindern, normale Zellen in Krebs zu verwandeln. Im Gehirn eingesetzt führt der HDAC-Hemmstoff dazu, dass Neuronen plastischer werden und Verbindungen erstellen können. So wird das Gedächtnis unterstützt. Der wissenschaftliche Versuch an Ratten legt nahe, dass das Medikament den Gedächtnisverlust bei Alzheimer eindämmen kann.
Die Ratten wurden im Labor so trainiert, dass sie auf einen bestimmten Ton reagieren, um eine Belohnung zu erhalten. Die Tiere, die nach dem Training RDFG966 verabreicht bekommen hatten, schnitten im Test weitaus besser ab, als die Ratten ohne den Hemmstoff. Die Sensibilität der Tiere nach Verabreichung des Mittels führte dazu, dass mehr Informationen im Langzeitgedächtnis gespeichert wurden. Der Wirkstoff führt dazu, dass mehr Informationen vom Gehirn verarbeitet und abgespeichert werden. Davon könnten auch Patienten mit Alzheimer profitieren. sh
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