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Post-Zoster-Neuralgie
01.06.2015

Wenn nach der Gürtelrose der chronische Schmerz bleibt

Nach einer Gürtelrose ist die „Post-Zoster-Neuralgie“ gefürchtet. Eine frühe Therapie kann ihr und anderen Komplikationen vorbeugen, gerade bei Risikopatienten.

Manchmal zuckt Roland Lutz plötzlich zusammen, stöhnt leise auf und greift sich dabei an die Hüfte. „Das vergeht gleich wieder“, beruhigt der 79-Jährige dann alle, die sich Sorgen machen. „Das kommt nur von der Gürtelrose.“ Obwohl er die Krankheit schon vor mehr als drei Jahren überstanden hat, hat der Rentner regelmäßig Schmerzen oberhalb der linken Taille. „Am liebsten möchte man dann alles wegkratzen. Aber nach zwei Minuten ist es wieder vorbei.“

Im Fachjargon heißen die chronischen Schmerzen, unter denen der Rentner leidet, „Post-Zoster-Neuralgie“ oder „postherpetische Neuralgie“. Das Phänomen ist keineswegs selten. Pro Jahr erkranken in Deutschland mehr als 400.000 Menschen an Gürtelrose, etwa fünf Prozent leiden danach an einer Neuralgie. Roland Lutz, der die Schmerz-attacken gelassen hinnimmt, gehört zu den eher leichten Fällen. Manche Patienten aber haben unerträgliche Schmerzen: „Eine Post-Zoster-Neuralgie kann Menschen in die Verzweiflung treiben“, sagt Professor Cord Sunderkötter von Universitäts-Hautklinik in Münster.

Gürtelrose als Spätfolge von Windpocken

Gürtelrose (Herpes Zoster) ist eine Spätfolge der Windpocken. Einige Erreger bleiben nämlich in den Nervenzellen und können – oft Jahrzehnte später – wieder aktiv werden, zum Beispiel dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Vor allem Menschen ab 50 Jahren sind betroffen, da das körpereigene Abwehrsystem im Alter nicht mehr so gut arbeitet. Häufig haben die Patienten zunächst brennende Schmerzen oder Empfindungsstörungen in einem Hautareal. Innerhalb mehrerer Tage bildet sich in diesem Bereich ein meist halbseitiger, bandartiger Ausschlag auf gerötetem Grund. Dort entstehen kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen. In seltenen Fällen kommt es aber auch vor, dass der Ausschlag fehlt und die Patienten nur Schmerzen haben.

Wenn man die Gürtelrose rasch erkennt und richtig behandelt, kommt es seltener zu schweren Verläufen und Komplikationen. „Leider nehmen viele Ärzte die Sache nicht ernst genug“, kritisiert der Hautarzt Professor Gerd Gross (Rostock), der die Leitlinie „Zoster und Zosterschmerzen“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft mitverfasst hat. „Auch die Patienten sind oft zu wenig informiert.“ Wüssten sie um die Gefahren, könnten sie rascher einen Arzttermin einfordern, sagt Gross.

So aber kann es passieren, dass viel wertvolle Zeit verstreicht, bis die Infektion behandelt wird. Tragisch war zum Beispiel der Fall einer 80-jährigen Patientin, die Gross wegen eines Herpes Zoster im Gesicht behandelte: Sie war erst zwei Wochen nach Krankheitsbeginn zu ihm gekommen, weil die Gürtelrose nicht erkannt worden war. Zu diesem Zeitpunkt ließ sich nicht mehr verhindern, dass sie auf einem Auge erblindete. Ein Zoster am Kopf ist zu Recht gefürchtet: In schweren Fällen drohen bleibende Schäden, etwa Taubheit oder Erblindung.

Auch die Gefahr einer postherpetischen Neuralgie sinkt Gross zufolge, wenn Patienten schon sehr früh mit virushemmenden Medikamenten behandelt werden. Insbesondere sollten Risikopatienten die Mittel intravenös erhalten, so der Experte. Zu dieser Gruppe zählen Zoster-Patienten ab 60 Jahren, die an Schmerzen leiden, und alle, die eine Gürtelrose am Kopf haben. Mit dem Alter wächst nämlich die Gefahr dauerhafter Schmerzen. Der Schmerztherapeut Dr. James Allen Blunk sagt: „Am häufigsten von einer Post-Zoster-Neuralgie betroffen sind Frauen über 60 Jahren mit einer ausgeprägten Gürtelrose.“ Warum es Frauen öfter trifft, ist unklar.

Post-Zoster-Neuralgie: Normale Schmerzmittel helfen oft nicht

Wie entstehen die Zoster-Schmerzen? Wer Windpocken hatte, wird die Erreger nie mehr ganz los. Einige der Varizellenviren überleben und ruhen in den Nervenknoten in Rückenmarksnähe. Später werden diese Viren manchmal wieder aktiv und wandern durch die Nervenfasern zurück zur Haut. „Die Reaktivierung der Viren führt zu einer Entzündungsreaktion in den Nerven. Sie äußert sich genau da, wo die Nerven verlaufen, in brennenden Schmerzen“, erklärt Blunk, der die Abteilung für Schmerztherapie am Krankenhaus Kempen leitet. Außerdem können die Entzündungen Veränderungen im Rückenmark nach sich ziehen. „Schlimmstenfalls kommt es zu einer Vernarbung der Nervenzellen“, erklärt der Experte für Schmerztherapie. Infolge der Nervenschädigungen verändert sich auch das Nervensystem, sodass die Verarbeitung von Sinnesreizen gestört ist. Eine Überempfindlichkeit der Haut, Taubheitsgefühle oder Schmerzattacken können die Folge sein.

Chronische Schmerzen, die mit Vernarbungen an den Nervenzellen einhergehen, lassen sich schwer behandeln. „Normale Schmerzmittel helfen oft nicht“, sagt Blunk. Deshalb müssen Ärzte auf morphinartige Mittel (Opioide) oder solche Medikamente zurückgreifen, die eigentlich zur Behandlung von Epilepsie oder Depressionen gedacht sind. Daneben lassen sich die Schmerzen auch örtlich betäuben, indem man die betroffenen Hautpartien mit entsprechenden Salben eincremt. Eine interessante Option sind Pflaster mit dem Wirkstoff Capsaicin, der in Chilischoten steckt: „Das brennt wie Feuer. Dadurch werden die Nervenendigungen zuerst überaktiv, danach schlafen sie aber ein“, erklärt Blunk. In der Folge kann sich das Nervensystem regenerieren.

Zur Vorbeugung von Gürtelrose empfiehlt Blunk Menschen ab etwa 60 Jahren, sich impfen zu lassen. Dadurch sinke das Krankheitsrisiko. Wer dennoch Gürtelrose bekommt, erkrankt nicht so schwer und entwickelt seltener eine Neuralgie. Der derzeitig verfügbare Lebendimpfstoff ist allerdings nicht für Menschen mit einer Immunschwäche geeignet.

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