Zahl der Ebola-Kranken droht sich bis November zu verdreifachen
Eine neue Studie zu Ebola macht den Ernst der Lage klar. Bis November kann sich die Zahl der EBola-Fälle laut WHO verdreifachen. Die Bundeswehr sucht Freiwillige.
Vor einer Verdreifachung der Zahl der Ebola-Infektionen in Westafrika hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den kommenden Wochen gewarnt. Bis anfang November könnten angesichts der derzeitigen exponentiellen Zunahme der Ebola-Fälle mehr als 20.000 Menschen infiziert sein, wenn jetzt nicht mehr getan werde. Das heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie der WHO in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine". An den Folgen der Ebola-Epidemie starben nach jüngsten WHO-Zahlen mehr als 2800 Menschen in Westafrika.
Ebola grassiert in fünf westafrikanischen Staaten
In den fünf betroffenen westafrikanischen Staaten seien bis zum 18. September 5864 Menschen infiziert worden, von denen 2811 der Krankheit erlegen seien, teilte die WHO mit. Liberia ist mit 3022 Fällen und 1578 Toten am stärksten betroffen, gefolgt von Guinea und Sierra Leone. In Nigeria und Senegal sei die Epidemie dagegen praktisch unter Kontrolle.
Im Senegal hatte es einen Ebola-Fall gegeben, in Nigeria wurden 20 Fälle gemeldet, von denen acht der Krankheit erlagen. Seit dem 8. September wurde dort jedoch kein neuer Fall registriert. In den anderen Staaten breitet sich das hochansteckende Virus jedoch weiter rapide aus.
Tausende Ebola-Infizierte pro Woche drohen
Ohne eine Verstärkung der Gegenmaßnahmen drohten laut der Studie nicht hunderte, sondern tausende Infizierte und Opfer pro Woche. Ebola könnte dann vollends "epidemisch" werden und sich über Jahre in der Region festsetzen.
Der aktuelle Erreger des hämorrhagischen Fiebers führe in 70,8 Fällen zum Tod. Es handelt sich um den schlimmsten Ausbruch des Ebola-Virus seit dessen Entdeckung. Die US-Regierung kündigte kürzlich an, 3000 Soldaten für den Kampf gegen die Epidemie zu entsenden, auch die Bundeswehr sucht Freiwillige für einen Einsatz. afp/AZ
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