Erstaufnahme ist weniger dringend nötig
Nach wie vor steht das frühere Verwaltungsgebäude von Walter Bau im Derchinger Industriegebiet leer
Friedberg-Derching Kommt die geplante Erstaufnahme für bis zu 180 Asylbewerber im Derchinger Industriegebiet überhaupt noch? Das fragen sich mittlerweile einige, nachdem sich die geplante Eröffnung seit einem halben Jahr immer wieder verzögert. Wie schon Ende März kündigte die zuständige Regierung von Schwaben an, dass die Unterkunft in Kürze betriebsbereit sei. Pressesprecherin Birgit Linke begründet die erneute Verzögerung gestern so: „Es sind noch Restklärungen zum Brandschutzkonzept erforderlich.“ Eine andere überraschende Neuigkeit zu der Erstaufnahmeeinrichtung verkündete Baureferent Carlo Haupt im Friedberger Planungsausschuss. So ist die immer wieder wechselnde Belegung mit neu eintreffenden Asylbewerbern nun nur noch drei Jahre lang vorgesehen. Bislang war immer die Rede davon gewesen, dass das umgebaute frühere Verwaltungsgebäude von Walter Bau zehn Jahre als Erstaufnahmeeinrichtung dient.
Die Verkürzung hängt mit dem Baurecht zusammen. Die Stadt Friedberg hatte für den Bauantrag eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die eine Gemeinschaftsunterkunft in dem Industriegebiet ermöglicht. Dass die entsprechende Genehmigung nur drei Jahre gilt, ist kurioserweise eine Folge des Asylverfahrensbeschleunigungsgesetzes. Dies erklärt Lillian Sedlmair, welche die städtische Bauordnungsabteilung leitet. Nach dem besagten Beschleunigungsgesetz sei eine Befreiung von der Art der baulichen Nutzung befristet auf drei Jahre möglich, außer die Regierung von Schwaben verlängere auf zehn Jahre. Voraussetzung für diese Verlängerung ist laut Lillian Sedlmair, dass die entsprechende Unterkunft dringend benötigt wird. Aus einem Schreiben der Regierung von Schwaben geht hervor, dass das dort zuständige Sachgebiet diese Dringlichkeit nicht vorliegen sah. Bekanntlich ist die Zahl der in Deutschland neu eintreffenden Asylbewerber im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen.
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