23-Jähriger entblößt sich vor Zugfahrerin
Das Geständnis folgte in der Verhandlung vor einer ganzen Schulklasse. Der Exhibitionist kassiert eine hohe Geldstrafe.
Gerichtsverhandlungen sind in der Regel öffentlich. Denn im Namen des Volkes wird Recht gesprochen. Zuschauer im Sitzungssaal führen auch dazu, dass sich der Angeklagte meist nicht allzu wohl fühlt. Wird eine Sexualstraftat verhandelt, wirkt die Präsenz der Öffentlichkeit gleich doppelt peinlich. Ein 23-Jähriger, der sich auf einem Bahnhof in den Stauden vor den Augen einer Frau selbst befriedigt hatte, sah sich gestern im Augsburger Amtsgericht unvermutet von einer ganzen Schulklasse höchst interessiert beobachtet - eine Tatsache, die ihm paradoxerweise am Ende noch zugute kam.
Es war im September vergangenen Jahres, als eine 58-Jährige auf den Regionalzug nach Augsburg wartete. Sie saß in dem kleinen Bahnhof ganz allein auf einer Bank. Auf dem Bahnsteig gegenüber, so schilderte sie nun im Prozess vor Amtsrichter Julian Küffer, sei auf einmal ein junger Mann aufgetaucht. „Er hat mich ständig angeschaut“. Als sie aufstand, weil der Zug heran nahte, sah sie plötzlich, wie der junge Mann sich selbst befriedigte. Auch als sie in den Zug eingestiegen war, habe der Unbekannte weiter gemacht. Am folgenden Tag ging sie zur Polizei. Zur gleichen Uhrzeit legte sie sich mit einem Beamten auf die Lauer. Und tatsächlich: Der junge Mann tauchte erneut auf dem Bahnhofsgelände auf. „Seine Hose stand offen“, erinnerte sich der Polizist im Zeugenstand. Der Angeklagte (Verteidiger: Moritz Bode), wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft, rang sich zu einem etwas beschönigendem Geständnis durch. „Ich habe Lust verspürt, es ist über mich gekommen“, räumte er sein unschönes Verhalten ein. Er habe aber die Frau nicht belästigen wollen. Die hatte eine Anzeige nur deshalb erstattet, wie sie sagte, „damit sich so etwas nicht vor Kindern wiederholt“.
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