Energiewende fordert Landwirtschaft
Der scheidende schwäbische Direktor des Bayerischen Bauernverbands, Franz Seitz, verabschiedete sich mit einem Vortrag über die Zukunft der Branche.
Für den schwäbischen Direktor des Bayerischen Bauernverbands (BBV), Franz Seitz, war die Herbstversammlung der Augsburger Ortsobmänner in Diedorf ein Abschied.
Kreisobmann Gerhard Ringler hielt eine kurze Laudatio auf den scheidenden Direktor und würdigte dessen „ruhige, überlegte Art“. Zugleich stellte Ringler den neuen Leiter der schwäbischen BBV-Hauptgeschäftsstelle vor: Markus Müller ist in Augsburg kein Unbekannter, da er hier mehrere Jahre als Mitarbeiter verbrachte, bevor er als Geschäftsführer zum Bauernverband nach Baden-Württemberg wechselte.
Wie wenige andere abhängig von der Politik
Gemeinsam mit dem Augsburger Kreisgeschäftsführer Franz Baumer stimmte der Kreisobmann die Obmänner auf die anstehenden Verbandswahlen ein. „Der Bauernverband lebt von seiner basisdemokratischen Struktur“, betonte Ringler. Die berufsständische Arbeit sei umso wichtiger als die Landwirtschaft wie nur wenige andere Wirtschaftszweige von der Politik abhängig sei. Insbesondere mit Blick auf die Energiewende sei eine intensive Landwirtschaft unverzichtbar.
Der BBV sei aber gut aufgestellt. In vielen Landkreisen verzeichne er steigende Mitgliederzahlen und es gebe heuer zahlreiche junge Bäuerinnen und Bauern, die bereit sind ein Ehrenamt und damit Verantwortung über ihren eigenen Hof hinaus zu übernehmen.
Der scheidende Direktor Seitz schilderte in seinem Vortrag die Umbrüche und Veränderungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft. Der Verbraucher sei zwar gegen Kernkraft, lehne aber im selben Atemzug Windkraft- und Biogasanlagen ab. Die Politik wiederum nehme ständig indirekt und direkt Einfluss auf die Landwirtschaft – sei es durch die Ausweisung von Nationalparks oder durch die Steuergesetzgebung.
All diesen Herausforderungen müsse sich der Bauernverband stellen. Um die verbandliche Zielgruppenorientierung und Meinungsbildung zu verbessern, wolle sich die BBV-Gruppe in ihrem Beratungs- und Dienstleistungsangebot noch stärker vernetzen, sagte Seitz.
Eng dranbleiben will der BBV am Thema „Milch“. Der Berufsverband strebe in seiner Milchpolitik weiterhin die Bündelung des Angebots, den Erhalt der vielfältigen Molkereistruktur in Bayern und die enge Zusammenarbeit der Milcherzeuger an, erklärte Seitz.
Der Erfolg des Verbands sei keine Selbstverständlichkeit, sondern fuße auf der Einsatzbereitschaft von Haupt- und Ehrenamt.
Konrad Hörl, Leiter der Abteilung Bildung und Beratung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg, erläuterte den Obmännern die Probleme, die beim Grünlandumbruch auf sie zukommen können. (AL)
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