Freiheitskämpferin als Namensgeberin?
Gersthofer SPD schlägt Benennung des Neubaus nach Anna Pröll vor
Noch heißt sie simpel Mittelschule Gersthofen. Doch das soll sich nach dem Willen des Stadtrats ändern. Mit großer Mehrheit beschloss das Gremium, der Schule zur Vollendung des Neubaus einen Namen zu geben. Das wirkt sich auch auf eine mögliche „Kunst am Bau“ aus. Die Fraktion von SPD/Grünen hatte die Benennung beantragt. „Der jetzige Zustand ist für uns dauerhaft nicht haltbar und wird auch als stillos eingestuft“, argumentiert Fraktionsvorsitzender Peter Schönfelder. Nun hat der Gersthofer SPD-Ortsvereinsvorstand auch einen Vorschlag eingebracht: Die Mittelschule sollte Anna-Pröll-Schule heißen. „Die Widerstandskämpferin und Augsburger Ehrenbürgerin Anna Pröll hat mehr als die Hälfte ihres langen Lebens in Gersthofen verbracht“, schreibt Ortsvorsitzende Janina Hendriks in einer Pressemitteilung. „Sie kämpfte unentwegt gegen Faschismus und für Demokratie.“
Hier eröffne sich die Gelegen-heit, einerseits einer verdienten Bürgerin eine solche Ehre zukommen zu lassen und andererseits für eine Schule gelebte Demokratie greifbar zu machen. „Gerade in einer Zeit, wo in vielen europäischen und nicht europäischen Ländern undemokratische Strömungen um sich greifen, könnte Gersthofen ein Zeichen setzen.“ Anna Pröll war fast 40 Jahre als Zeitzeugin auch in Schulen unterwegs, um sich für die Werte der Freiheit, des Friedens und der Gerechtigkeit starkzumachen. Intoleranz, Rassismus und Gewalt war für sie ein Motor, um sich beharrlich für die so verletzliche Demokratie einzusetzen. „Der Mittelschule Gersthofen den Namen Anna-Pröll-Schule zu geben wäre gerade jetzt das richtige Signal“, meint Janine Hendriks. (AL, lig)
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