Neuer Hassbrief für die Bürgermeisterin
Wieder Terror gegen Silvia Kugelmann. Führt das Schreiben auf die Spur der Täter?
Es ist erst zwei Wochen her, als sich Kutzenhausens Bürgermeisterin Silvia Kugelmann an die Öffentlichkeit wandte. Seit ihrem Amtsantritt wird die Rathauschefin von unbekannten Tätern bedroht. Mal geht es um Schmähbriefe voller wüster Beschimpfungen, mal um Sachbeschädigung an ihrem Haus oder Garten. Nun ist ein neuer anonymer Hassbrief aufgetaucht. Am Dienstag lag das Schreiben in der Post, adressiert an die Bürgermeisterin. Was genau drinsteht, ist noch unklar. Fest stehe aber, dass es sich um eine handschriftliche Mitteilung handelt, auf Blanko-Papier. Der Brief wurde an die Kripo weitergegeben.
Eine heiße Spur haben die Ermittler bislang noch nicht. Die Vorfälle erreichten zuletzt ihren traurigen Höhepunkt, als das Auto der Bürgermeisterin mit Hundekot besudelt wurde. Seitdem ermittelt die Kripo im Fall Kugelmann und die Solidarität für die Amtsinhaberin wächst. Sogar Volksvertreter anderer Gemeinderäte in Bayern melden sich im Rathaus bei ihr, erzählen von Mobbing und Anfeindungen in ihren Ortschaften. Die Hilflosigkeit und Unsicherheit ist groß. Kugelmann glaubt: Was ihr passiert, scheint kein Einzelfall zu sein. „Solche Vorfälle sind weiter verbreitet als gedacht“, sagt sie. Den Betroffenen rät Kugelmann, sich in jedem Fall mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Landrat Martin Sailer sieht das ähnlich. Immer mehr Kommunalpolitiker seien betroffen, sagte er am Rande eines Besuchs in Agawang: „Die Bereitschaft zur Aggression nimmt zu. Das ist leider schon fast ein Trend.“ Was in Kutzenhausen passiere, habe dennoch Seltenheitswert: „Mir ist nicht bekannt, dass es irgendwo einen ähnlichen Fall gegeben hätte, bei welchem die Bedrohung in einer solch konzentrierten Form über einen so langen Zeitraum angehalten hat.“
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