Neusäß denkt über Neubau des Stereotons nach
Planungsausschuss diskutiert städtebauliche Vorgaben für den Bereich zwischen Daimler- und Hauptstraße. Ob das Jugendkulturhaus abgerissen werden soll, ist noch offen
Neusäß Mit dem Haus der Musik will die Stadt Neusäß das Gebiet zwischen Daimler- und Hauptstraße städtebaulich aufwerten und in die Stadtmittepläne integrieren. Dafür werden die alten Gebäude auf dem Gelände abgerissen – mit einigen Ausnahmen.
Sicher stehen bleiben wird das Gebäude im Norden des Areals, in dem sich das Elektrogeschäft Zimmerly befindet. Die Inhaber haben erst kürzlich renoviert und wollen keine Änderungen für ihr Haus. Auch das Gebäude des Bayerischen Roten Kreuz soll unangetastet bleiben. Das Jugendkulturhaus sollte eigentlich ebenfalls bestehen bleiben. In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am Donnerstagabend gab Stadtbaumeister Dietmar Krenz jedoch die Anregung einiger Architekten weiter, langfristig auch für das Stereoton eine neue Heimat zu schaffen.
Hintergrund der Überlegung ist die anstehende Ausschreibung. Den Architekten, die sich für den Auftrag bewerben, will die Stadt städtebauliche Vorgaben machen. Da das Stereoton auf dem Gelände ziemlich zentral stehe, sei es für die Planer wichtig zu wissen, ob sie auch dort mit einem neuen Gebäude planen können, erklärte Krenz.
Ein Neubau sei durchaus denkbar, sagte Ulrich Englaender (SPD). Man müsse sich nur entscheiden, das Gebäude entweder zeitnah abzureißen oder es lange stehen zu lassen. Dies sah auch der dritte Bürgermeister Wilhelm Kugelmann (CSU) so; mittelfristig die Pläne wieder zu ändern, sei nicht sinnvoll.
Der Münchner Architekt Eberhard von Angerer soll der Stadt während des Wettbewerbs, der europaweit ausgeschrieben werden muss, zur Seite stehen. Er erklärte, dass es für die Architekten auch als Herausforderung gelten könnte, das Jugendkulturhaus, das aus den Sechzigerjahren stammt, mit dem neuen Haus der Musik zu verbinden. Ein Neubau wäre jedoch die nachhaltigere Lösung.
„Das ist jetzt die Hausaufgabe über Weihnachten an die Fraktionen“, sagte Bürgermeister Hansjörg Durz (CSU). Bis Januar sollen diese nun entscheiden, was mit dem Gebäude geschieht. Dann werden auch die Vorgaben für den Wettbewerb formuliert. Welche die restlichen Kriterien sein könnten, stellte Alen Jasarevic vom Büro Kehrbaum dem Ausschuss vor. Das Architekturbüro hat für die Stadt einen Rahmenplan für die Innenstadt erstellt. Wichtig sei es, die Räume an wichtigen Punkten der Straße aufzuweiten, erklärte Jasarevic. An der Ecke Daimlerstraße/Hauptstraße könnte dies durch eine freie Fläche südlich des Elektrogeschäfts Zimmerly geschehen. Auf diese Weise könnten die beiden Straßen verbunden werden. „Hier gilt es, für den öffentlichen Raum Platz zu schaffen.“ Das Baufeld für das neue Gebäude sollte so groß wie möglich sein. Die genaue Größe und die Anzahl der Geschosse müsse man den Planern überlassen.
Im Januar möchte die Stadt das Bewerbungsverfahren starten. Ende März sollen dann die Architekten ausgewählt werden, die sich an dem Wettbewerb beteiligen.
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