Das Theater sucht händeringend Ersatz-Spielstätten
Wo kann das Theater nach der Schließung des Großen Hauses auftreten? In der Kongresshalle und im Gaswerk gibt es Probleme. Die Stadt sieht nur eine Lösung.
Die kurzfristig angeordnete Schließung des Großen Hauses stellt das Theater vor riesige Probleme. Wo sind auf die Schnelle Ersatzspielstätten zu bekommen, die bereits ab Herbst 2016 zur Verfügung stehen? Ein Jahr Vorlaufzeit ist verloren gegangen. Ursprünglich war geplant, dass die Situation erst im Herbst 2017 eintritt. Es besteht akuter Handlungsbedarf. Kulturreferent Thomas Weitzel und Theaterintendantin Juliane Votteler bleibt wenig Zeit. Die Kongresshalle jedenfalls, die von vielen Seiten als ideale Spielstätte gesehen wird, ist bis Herbst 2017 mit anderweiten Veranstaltungen gut belegt. Verträge sind geschlossen. Vor allem an Wochenenden ist in den nächsten Monaten für das Theater kaum Platz vorhanden.
Das Gaswerk, das ebenfalls als Ausweichquartier gehandelt wird, wäre zwar frei. Problem: Bevor das Theater einziehen kann, muss das Ofenhaus im Gaskessel saniert werden. Bis September 2016 ist daran nicht zu denken. Was tun? Kulturreferent Weitzel bestätigt gegenüber unserer Zeitung, „dass wir vor einer schwierigen Ausgangslage stehen. Erfreulich ist jedoch, dass uns in dieser Situation alle helfen wollen“.
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Könnte die freiwillige Feuerwehr helfen?
Offenbar ist die Suche nach Ersatzspielstätten organisatorisch und finanziell mindestens so aufwändig, wie es die Sicherung des Brandschutzes über den Termin der Schließung zum Juni 2016 hinaus wäre.
Da stellt sich die Frage, ob man von Seiten der Feuerwehr und Politik wirklich alles angedacht hat, die Spielzeit 2016/17 noch über die Bühne bringen zu können.
Sich als Laie zum Thema Brandschutz einzulassen, ist regelmäßig heikel, da die Menschen mit Fachkenntnissen und auch die ohne regelmäßig ohne jede weiter Argumentation sagen könnten: Du hast ja keine Ahnung.
Dennoch gibt es jenseits vom Fachwissen, Fakten.
Fakt ist, dass die Schließung zum jetzigen Zeitpunkt nicht der Brandschutzproblematik geschuldet ist, die bis vor vier Wochen bekannt war. Sondern einem Umstand der schon 60 Jahre währte, bis dato offenbar aber weder von der Brandschutzbehörde noch von den seit Jahren im Haus tätigen Architekten entdeckt worden war. Ein Zufall bescherte die Erkenntnis, dass im Falle eines Brandes im Foyer die Rauchgase direkt in den Zuschauerraum gelangen würden.
Nun sollte man meinen, dass dies eine Gefahr sein könnte, die bereits die nächste Vorstellung hätte ausfallen lassen müssen und zur sofortigen Schließung des Theaters führen. Tat es aber nicht. Vielmehr wurden zusätzliche Feuerwehrleute abgestellt und ein Löschfahrzeug vors Gebäude platziert. Eine sofortige Schließung wäre unverhältnismäßig gewesen hieß es.
Damit steht fest, dass aus Sicht des Brandschutzes, die Maßnahmen geeignet sind, die Sicherheit des Publikums zu gewährleisten. Darüber wurden inzwischen noch weitere Rauchmelder instaliert, die die Sicherheit noch zusätzlich verbessern.
Wenn nun Herr Habermaier davon spricht, dass diese Maßnahmen nicht geeignet seien, eine noch längere Bespielbarkeit des Großen Hauses zu ermöglichen, so kann das wohl nicht stimmen.
Etwas, das zum Schaffen von Sicherheit geeignet ist, kann es nicht plötzlich nicht mehr sein.
Also liegt es an etwas anderem. Herr Habermaier sprach neben der angeblichen Nichtgeeignetheit von organisatorischen Umständen.
Das wird des Pudels Kern sein. Möglich, die Berufsfeuerwehr Augsburg kann sich den Aufwand nicht leisten, den es bedeuten würde, die notwendigen Feuerwehrleute und das Fahrzeug noch über ein Jahr lang vor Ort sein zu lassen. Zuviel Überstunden - zu hohes Risiko unterbesetzt zu sein, wenn es mal woanders brennt.
Augsburg verfügt aber über 7 freiwillige Feuerwehren und der Landreis Augsburg über 132. Hat man die denn gefragt, ob sie bereit wären, reihum oder im Turnus diese Überwachungsaufgabe zu übernehmen?
Das käme mit Sicherheit billiger als die aus der Not geborenen Lösungen, bei der wohl etliche Produktionen ausfallen oder leiden müssten.
Warum stellt man nicht auch irgendwo vorübergehend ein "Theaterzelt" auf, so wie man es in München während der Renovierung des Deutschen Theaters gemacht hat?
Bei dem Kasperle Theater das wir hier erleben müssen, würde ich das Marionettentheater empfehlen.
Aber das ist auch noch zu schade.
Die Schauspieler, Tänzer und Musiker sind wahrscheinlich wieder die Dummen, ohne Job.
Eine Behebung der Mängel, die zu der NUN BEKANNTEN erheblichen Gefährdung der Zuschauer führt (bestehen tut diese Situation ja nun schon seit 60 Jahren) ,ist kostenmäßigim Vorfeld der Sanierung nicht verhältnismäßig, heißt es. Das mag sein.
Die Frage, die sich stellt und die man gerne mal in einer Gegenüberstellung dargelegt und geklärt haben würde ist, ob die Situation, wie sie bis zum Spielzeitende im Großen Haus gemanagt wird auch für die kommende Spielzeit rechnen würde?
Kommen die vielen Ersatzspielstätten nicht teurer als wenn zu jeder Vorstellung die zusätzlichen Feuerwehrler und das Löschfahrzeug wie momentan praktiziert zur Sicherheit vor Ort wären?
Würde wirklich zu viel Löschkapazität gebunden und wenn dem so wäre, wie kann man das in diesen Wochen verantworten? Wie gesagt: WANN es brennt, weiß auch Herr Habermaier nicht.
Er selbst sprach von organisatorischen Problemen. Ließen sich die nicht leichter lösen als die organisatorischen Probleme, die die Entscheidung beim Theater auslöst?
Fragen über Fragen, auf die es leider nie eine befriedigende Antwort gibt.
Das Thema Brandschutz und Theater ist eines der großen Mysterien in Augsburg. Man darf ihn als Laie auf keinen Fall in Frage stellen, aber als oberster Brandschützer ziemlich nach Gusto darüber verfügen.
Warum dem Großen Verantwortlichen die skandalträchtige Gefährdungslage im Zuschauerraum verborgen bleiben konnte, ist auch noch nicht geklärt.
Und wie wäre es mit einer Ausweichspielstätte in einer Halle auf dem Augsburger Messegelände?
Die frage ist doch ?? ist eine Halle auf dem messegelände der Freikarten besitzenden besseren Kundschaft fein genug
Das stimmt - an dem wird es scheitern