Ex-Baulöwe, Kunstfreund, energischer Macher
Ignaz Walter hat es aus kleinen Verhältnissen ganz nach oben gebracht – bis sein Weltkonzern zusammenbrach. Darunter leidet er noch immer.
Seinen 80. Geburtstag, den er am Sonntag feiert, sieht man ihm nicht an. Ignaz Walter hat eine gute Figur und sprüht vor Energie. Der frühere Herrscher in einem der einst größten Baukonzerne der Welt geht noch immer jeden Tag ins Büro, das mit Blick über die Stadt ganz oben liegt in jenem Gebäude im Augsburger Textilviertel, das die Zentrale seines Riesenreichs gewesen ist. Es war die Zeit, als er Präsident der Deutschen Bauindustrie und Vize-Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie war. Auf seinem Höhepunkt betrieb das Unternehmen weltweit 1600 Baustellen gleichzeitig. 2005 brach das Imperium zusammen.
Ignaz Walter hat es bis heute nicht verschmerzt. Er macht Banker, von denen er sich verraten und verkauft fühlt, für die spektakuläre Insolvenz verantwortlich, die sein Leben verändert hat – aber auch das der betroffenen Arbeitnehmer und vieler Handwerksbetriebe. Seine Wut auf die Leute, die sein Lebenswerk zerstörten, treibt ihn noch immer um. Denn die Schuld für die Pleite, die andere Firmen mit sich riss und viele Arbeitsplätze kostete, sieht er nicht bei sich. Aufstieg und Fall hat er vor zwei Jahren in einem Buch beschrieben, in dem er gnadenlos mit namentlich genannten einstigen Größen der Finanzbranche abrechnet. Heute bezeichnet er sich dennoch als „glücklichen Menschen“. Er sagt von sich: „Ich habe drei wohlgeratene Kinder, eine tolle Frau und sechs Enkel.“ Acht Stunden verbringt er täglich bei der Arbeit im einstigen Walter-Bau-Haus, das er Jahre nach der Insolvenz wieder erworben hat. Ein Schachzug, auf den er stolz ist. Hier ist er mit seinen Söhnen Roy und Ralf nach wie vor als Unternehmer tätig. Ihnen gehören EDV-Firmen und große gewerbliche Immobilien in Städten wie Augsburg, München, Leipzig und Berlin.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Nein, es lief nicht ganz sauber. Auch dass er sich 100 Millionen und mehr aus der Firma vorher eingestrichen hat, lief nicht ganz sauber. Auch dass die Aktionäre auf ihren wertlosen Aktien sitzengeblieben sind, lief nicht ganz sauber. Auch dass etliche seiner Mitarbeiter auf Forderungen sitzengeblieben sind, für die sie gearbeitet haben, lief nicht ganz sauber. Dass er vor Geld stinkt, läuft auch nicht ganz sauber. Wenn er mir meine Aktien abkaufen würde, dann liefe es sauber.
Bei solch einem Artikel wird mir übel, wenn man ihn jetzt noch als seriös darstellt.
Was damals bei der deutschen Bank ablief, wissen sicher nur Insider, eine saubere Sache gegen Walterbau war das jedenfalls nicht. Die Firma wurde halt für einige Gegenspieler zu groß, aber die, hatten halt die besseren Kontakte zu den Bänkern. Gegen diese Korruption war halt auch Walterbau machtlos. Schade um die Firma.