Kommentar: Streit um Holzhütte auf Stadtmarkt: Wie viel Strenge muss sein?

VonAlfred Schmidt

Ein Café auf dem Augsburger Stadtmarkt hat mit einer Holzhütte angebaut - was jede Menge Ärger auslöst. Muss die Stadt wirklich mit Strenge ein Verbot durchsetzen?

Es gab mal einen Ordnungsreferenten in Augsburg, der es mit seiner Regelwut auf dem Stadtmarkt deutschlandweit zu einem zweifelhaften Bekanntheitsgrad gebracht hat. Händlern war es untersagt, Obst und Gemüse nebeneinander auszulegen. Das eine gehörte nach der Logik des Politikers zwingend in die Gemüse-, das andere in die Obstgasse. Der Verstoß geriet zur Posse und lief ins Leere.

Eine solche Strenge legt der amtierende Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) auf dem Stadtmarkt glücklicherweise nicht an den Tag. Entsprechend entgegenkommend zeigte sich das Marktamt, für das er verantwortlich ist, gegenüber den Wünschen des „Café Kaufmann“. Dessen Betreiber wurde für die kalte Jahreszeit ein überdachter Anbau gestattet – wohl mit dem Hinweis versehen, dass dieser sich im Rahmen der Verhältnisse bewegen sollte.

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