Warum mehr Autos Augsburg Probleme bereiten
Weil es immer mehr Autos gibt, will Augsburg von Bauherren mehr Stellplätze fordern. Die Entwicklung zeigt auch die Nachteile von Autos - und ist nicht ressourcenschonend.
In weiten Teilen der Stadt lässt sich am Straßenrand immer noch problemlos ein Parkplatz finden, meist sogar in Sichtweite des Zieles. Insofern ist man als Autofahrer in Augsburg in dieser Hinsicht gut dran – in anderen Großstädten muss man regelmäßig ein paar Runden um den Block fahren, bis man in irgendwo eine Parklücke findet. Aber der Parkraum wird knapper, was kein Wunder ist. Vor 50 Jahren hatte statistisch jeder fünfte Augsburger ein Auto, heute ist es fast jeder zweite. Und irgendwo müssen all die Karossen ja hin.
Die Nachteile des Autos
Sollte die Stadt ihre Satzung ändern, hätte das zur Folge, dass bei Neubauten mehr Stellplätze nachgewiesen werden müssen. Das dürfte die Baukosten erhöhen, aber gleichzeitig werden so Autos vom Straßenrand weggeschafft. Das trägt der Realität Rechnung. Denn der Trend, dass die Jugend weniger Wert aufs eigene Auto legt, schlägt sich hier bislang nicht in Zahlen nieder. Das Stellplatzthema zeigt aber, dass das Auto – bei aller Bequemlichkeit und Flexibilität, die es bietet – Nachteile hat. Mit Ressourcenschonung haben mehr Stellplätze nichts zu tun.
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Die Diskussion ist geschlossen.
„Mehr Autos, mehr Probleme“ so kommentiert und beschreibt AZ-Autor Stefan Krog die Situation der Augsburger Autostellplätze treffend. Der Parkraum in Augsburg ist ein knappes Gut und kann, gerade in der Innenstadt, kaum vergrößert werden. Denn Autos werden oft nur wenige Stunden am Tag genutzt und stehen die restliche Zeit einfach herum.
Deshalb ist es aus meiner Sicht besonders wichtig bei der Änderung der Stellplatzsatzung auch deutlich mehr für Carsharing zu tun. Denn mit jedem Carsharing-Stellplatz lassen sich statistisch betrachtet ca. 8-9 konventionelle Parkplätze einsparen und die Carsharing-Fahrzeuge werden auch öfter genutzt. Auf viele Nutzende kommt ein Fahrzeug, statt wie bisher auf einen Nutzer ein Fahrzeug.
Bei der nun diskutierten Änderung der Stellplatzsatzung muss Carsharing deshalb ein zentrales Element sein, denn aktuell liegt das Augsburger Carsharing-Angebot nur auf Platz 46 im bundesweiten Vergleich der Großstädte. Die Stadt Augsburg sollte Carsharing Parkplätze im öffentlichen Raum einrichten. Bei der Ausweisung von Stellplätzen an Neubauten müssen zukünftig auch Carsharing Stellplätze gefordert werden. Und es sollte Ausnahmeregelungen für Carsharing Stellplätze in den Anwohnerparkzonen geben.
Der wertvolle Parkraum in Augsburg kann durch diese Maßnahmen deutlich entlastet werden.
»Und irgendwo müssen all die Karossen ja hin.«
Ja, in die privat gebaute und unterhaltene oder gemietete Garage zum Beispiel. Autos müssen nicht im öffentlichen Raum allen anderen Platz weg nehmen. Ich stelle doch auch nicht meinen Rasenmäher auf die Straße raus.
»Mit Ressourcenschonung haben mehr Stellplätze nichts zu tun.«
Exakt. Insbesondere die Ressource »Lebensraum« wird damit auf jeden Fall verschwendet. Ist schon eine komische Gesellschaft. Bolzplätze macht man zu, aber Parkplätze sollen es mehr werden.
»Dort wird Bauherren von Mehrfamilienhäusern analog zu den Parkplätzen konkret vorgeschrieben, wie viele Radabstellplätze sie bieten müssen.«
Man kann ja auch gut und gerne eine alternative bieten. Die Stellplatzzahlen werden insgesamt angegeben, aber Räder zu Autos 3:1 gerechnet. Dann wollen wir mal sehen, wer noch sau teuer Platz für privates Blech verbrät, wenn er es auch viel billiger haben kann.