Der Rächer in eigener Sache
Nicht jedes Unrecht wird gerichtlich geahndet. Aber muss man deshalb gleich Selbstjustiz üben, wie es Michael Kohlhaas in Augsburg tut?
Als Nachbar wäre Michael Kohlhaas eine Katastrophe, einer, mit dem man sich nur über nächtliche Ruhestörung und überhängende Äste streitet, erst von Gartenzaun zu Gartenzaun, später in Polizeianwesenheit und vor Gericht. Und wenn Kohlhaas diesen Weg ausgereizt hat, greift er selbst zum Baseballschläger, um auf der Geburtstagsparty nebenan für Ruhe zu sorgen.
In Heinrich von Kleists Novelle sind es zwei Pferde, die ihn in Rage versetzen. Zu Unrecht wurden sie ihm abgenommen und zugrunde gerichtet. Und weil ihm vor Gericht kein Recht geschieht, übt er sich in Selbstjustiz. Nur verliert er jedes Maß. Er brennt Burgen und Städte nieder, er lässt morden und ruft zum offenen Widerstand gegen die staatlichen Autoritäten auf. Sympathie mit ihm, dem Rächer in eigener Sache, kann man kaum empfinden.
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