Nur ein Hauch von Heuchelei
Molières „Tartuffe“ wird in Augsburg zu einer Angelegenheit reiner Unterhaltung.
Molières „Tartuffe“ ist in die Theaterliteratur eingegangen als der Erzheuchler schlechthin: Er predigt Wasser, trinkt den Wein der anderen und sehnt sich dabei nach Schnaps. Das alles geschieht unter der Tarnung eines gottgefälligen Lebens. Molière hat in seinem Stück einen zeitlosen Typus Mensch beschrieben, der sich bis in die jüngsten Tage und die allerhöchsten Ämter hinein findet. Gab es jüngst in Berlin nicht einen Minister, der im eigenen Ministerium beckmesserte, selbst aber seine Doktorarbeit abgeschrieben hatte? Gab es in Augsburg nicht einen frommen Bischof, der sonntags dem Land ins Gewissen sprach, dem es aber schwer fiel, sich an verteilte Prügel zu erinnern?
Es erscheint also nicht unangemessen, Molières bitterböse Komödie auch in Augsburg aufzuführen. Auf der Ersatzbühne im Textil- und Industriemuseum hat Sigrid Herzog einen unterhaltenden „Tartuffe“ inszeniert, in dem aber nicht recht benannt wird, worin die Tartüfferie Tartuffes besteht.
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