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Krisenstimmung
08.04.2011

Augsburger Klinikum: Die Sanierung eines kranken Riesen

Das Klinikum in Augsburg.
Foto: Marcus Merk

Das Augsburger Klinikum, das Hochleistungsmedizin bietet, muss generalsaniert werden. Seiher herrscht Krisenstimmung an Schwabens größtem Krankenhaus.

Es ist alles gerichtet für ein großes Fest: Der Minister kommt, die Kindergartenkinder proben ihre Lieder und nächste Woche ist Baubeginn für eine nagelneue Kinderklinik für 40 Millionen Euro. Doch stattdessen herrscht Krisenstimmung an Schwabens größtem Krankenhaus. Rebellierende Chefärzte, eine aufgebrachte Belegschaft und ein Medizinischer Direktor, der sich öffentlich entschuldigen musste, weil er einen beliebten Chefarzt aus dem Amt zu kegeln versuchte.

Mittwochnacht ging der Verwaltungsrat, der über das Augsburger Klinikum wacht, in einer Sondersitzung daran, einen Burgfrieden herzustellen. Seitdem ist offiziell von „Überinterpretationen“ die Rede. Was ist da los?

Das Augsburger Klinikum am Rande der Stadt ist in vielerlei Hinsicht ein dicker Brocken. Mit über 220 000 Patienten im Jahr, 25 Einzelkliniken und Instituten sowie über 5300 Mitarbeitern zählt es zu den größten deutschen Krankenhäusern und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Medizinisch bewegt es sich auf einem Niveau mit Universitätskliniken und gleicht doch in einem entscheidenden Punkt einem gewöhnlichen Kreiskrankenhaus.

Eigentümer des Riesen am Stadtrand sind Stadt und Landkreis Augsburg. Das heißt auch, dass sie für die Verluste geradestehen müssen. Über 150 Millionen Euro mussten die Kommunen im Laufe des vergangenen Vierteljahrhunderts zuschießen und brachten sich damit an den Rand der Belastbarkeit. Besonders für die im bayerischen Vergleich ohnehin finanzschwache Stadt Augsburg, die drei Viertel der Verluste tragen muss, wurde das Krankenhaus immer mehr zum finanziellen Mühlstein.

Als Privatunternehmen wäre das Großkrankenhaus längst pleite

Grundlegend geholfen hat es obendrein nicht. Aktuell schiebt das Klinikum einen Schuldenberg von 100 Millionen Euro vor sich her und ist zudem dringend sanierungsbedürftig. Wäre das Großkrankenhaus ein Privatunternehmen – es wäre längst pleite.

Ende 2009 zog die Kommunalpolitik die Reißleine und verpflichtete Alexander Schmidtke, der zuvor mehrere kirchliche Krankenhäuser rund um Fulda geleitet hatte. Der 45-jährige neue Vorstand hatte einen glänzenden Start. Ministerpräsident Horst Seehofer versprach 350 Millionen Euro für die bereits angelaufene Generalsanierung des Krankenhauses, mit der Einrichtung von drei Lehrstühlen werden erste Schritte in Richtung Uniklinik unternommen und sogar ein Rettungshubschrauber soll nach langem Gerangel auf dem Dach des Klinikums stationiert werden.

In seinem ersten Jahr als Chef installierte Schmidtke eine neue Führungsriege, strich Stellen in der Verwaltung, rationalisierte beim Einkauf. Innerhalb eines Jahres sank das Defizit um über zehn Millionen Euro, kommendes Jahr soll es erstmals seit Jahren keine Verluste mehr geben.

Begleitet wird der Genesungsprozess des siechen Riesen von heftigen Fieberschüben. So strengt ein Ingenieurbüro, das die Generalsanierung leiten sollte und dem unvermittelt der Stuhl vor die Türe gestellt wurde, derzeit millionenschwere Klagen an. Auch krankenhausintern krachte es gewaltig. Zwar stützt der Personalrat Schmidtkes Kurs grundsätzlich, weil die Angst vor der Privatisierung umgeht, sollte die Sanierung scheitern. Vor allem aber das Verhältnis zwischen Krankenhausleitung und Chefärzten gilt als problematisch.

Öffentlich opponierten die Spitzenmediziner vergangenen Sommer gegen die Einstellung des Medizinischen Direktors Dirk Richter und sprachen dem Chirurgen die Qualifikation ab. Als wenig später die Kripo vergeblich nach dem Absender einer mysteriösen Bombendrohung fahndete, wurden auch Chefärzte zur Speichelprobe für einen DNA-Vergleich gebeten.

Vollends über lief das Fass dann in der vergangenen Woche. Schmidtkes Stellvertreter, der ohnehin von den Chefärzten misstrauisch beäugte Medizinische Direktor Richter, versuchte, den Chefarzt der Notaufnahme abzusetzen und verkündete die Streichung von dessen Posten.

Das löste einen Proteststurm der Belegschaft aus. Der Krankenhausleitung wurde mangelnder Sachverstand vorgeworfen und auch deren Aufseher – die Verwaltungsräte – fühlten sich übergangen. Sie hatten einen derart weitreichenden Schritt nie abgesegnet.

Vorstand Schmidtke will aus den Vorgängen Lehren ziehen

Am Ende blieb nur noch der öffentliche Kniefall. Richter musste sich nach allen Seiten entschuldigen und die volle Verantwortung übernehmen. Er habe einen schweren Fehler begangen.

Seinen Chef Schmidtke nahm er damit aus der Schusslinie. Dieser will aus den Vorgängen Lehren ziehen und den Sanierungsprozess am Klinikum „entschleunigen“, wie er gegenüber unserer Zeitung sagte. Auch Schmitdke weiß, dass noch längst nicht alles gut ist: „Über die Sache muss jetzt erst Gras wachsen.“

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