Berichte über Gewalttaten können Nachahmer motivieren
Laut einem Kriminologen war der Zeitpunkt des Bombenanschlags in Ansbach kein Zufall. Die mediale Berichterstattung über andere Gewalttaten rege manche Menschen zur Nachahmung an.
Die mediale Berichterstattung über die Gewalttaten von Nizza, Würzburg und München hat aus Expertensicht womöglich zum Anschlag im fränkischen Ansbach beigetragen. Es sei denkbar, dass die intensive Berichterstattung über die Gewalttaten der vergangenen Wochen ein "Auslösemoment" für den Täter war, sagte der Kriminologe und ehemalige niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer der Deutschen Presse-Agentur. "Die mediale Intensität ist ein Verstärkungseffekt für diese Menschen, die alle auf der Kippe stehen." Seiner Meinung nach war der Zeitpunkt des Bombenanschlags in Ansbach daher kein Zufall.
Drei Gewalttaten in Bayern binnen weniger Tage
Bei einer Explosion am Sonntagabend in der bayerischen Kleinstadt wurden mindestens 15 Menschen verletzt. Verantwortlich war mutmaßlich ein 27-jähriger syrischer Flüchtling, der bei dem Anschlag getötet wurde. Vor einer Woche hatte ein 17-Jähriger in einem Regionalzug bei Würzburg mit einer Axt und einem Messer fünf Menschen verletzt, am Freitag erschoss in München ein 18-jähriger Amokläufer neun Menschen. Vor knapp zwei Wochen fuhr ein 31-jähriger Tunesier in eine Menschenmenge in Nizza und tötete 84 Menschen. dpa/AZ
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