Blitzmarathon: Es gibt sinnvollere Lösungen als starre Tempolimits
Kommentar: Eine Woche lang mussten sich Bayerns Autofahrer aufwendigen Kontrollen unterziehen. Dabei wäre Transparenz sinnvoller als die Verordnung von starren Tempolimits.
Sie kennen vermutlich diesen Spruch: Das Gefährlichste am Fliegen ist die Fahrt zum Flughafen. Damit wird die Aufmerksamkeit auf ein Verkehrsmittel gelenkt, das in unserer mobilen und individualisierten Welt unverzichtbar scheint: das Auto.
Um die Zahl der Toten, Verletzten und Unfälle zu senken, ist viel investiert worden – beispielsweise in die Sicherheitstechnik. Was als Risiko bleibt, ist der „Faktor Mensch“ und das unerschütterliche Selbstbewusstsein manches Zeitgenossen, am Steuer mit Tempo 200 und quietschenden Reifen stets Herr der Lage zu sein. Wer selbst einmal erlebt hat, wie zerstörerisch (überhöhte) Geschwindigkeit wirkt, wird sich weniger leichtfertig geben.
Ob der Blitzmarathon nachhaltig sinnvoll ist?
Auf vermeidbare Raserei hinzuweisen, ist durchaus sinnvoll. Ob Nachhaltigkeit aber erreicht wird, weil in Bayern eine ganze Woche lang – und damit länger als in jedem anderen Bundesland – aufwendig kontrolliert wird, ist nicht belegt.
Lohnenswert ist es vor allem, den „mündigen Autofahrer“ darüber zu informieren, warum er den Fuß vom Gas nehmen soll. Ist es nicht möglich, Gründe für die Aufstellung von Verkehrszeichen zu veröffentlichen? Das würde die Einsicht mehr fördern als starre Tempolimits ohne Erklärung zu verordnen.
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