Erneut Salmonellen-Verdacht bei Bayern-Ei - Opposition empört
Wegen des Verdachts auf Salmonellen musste Bayern-Ei Eier zurückrufen. Bereits letzten Sommer geriet der Betrieb wegen eines Salmonellen-Ausbruchs in die Öffentlichkeit.
Der niederbayerische Betrieb Bayern-Ei gerät erneut ins Visier des Verbraucherschutzes und ruft wegen Salmonellen-Verdachts Eier zurück. Dies geschehe "aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes", teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Fraktionen von SPD und Grünen im Landtag forderten daraufhin Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf (CSU) auf, den Betrieb sofort zu schließen. Das Ministerium wies die Vorwürfe zurück.
Gegen den Betrieb im Landkreis Straubing-Bogen ermittelt die Staatsanwaltschaft Regensburg derzeit bereits, weil das Unternehmen für einen Salmonellen-Ausbruch im Sommer 2014 mit zwei Toten und Hunderten Erkrankten verantwortlich gewesen sein könnte. Die Firma hat auch Ställe in den Landkreisen Deggendorf und Dingolfing-Landau.
Im aktuellen Fall waren bei einer am 21. Juli entnommenen amtlichen Probe in dem Betrieb in Aiterhofen Salmonellen auf der Eischale festgestellt worden. Es handelt sich um Eier mit der Kennzeichnung 3-DE-0920431, verpackt in der Packstelle DE-092134, gekennzeichnet mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 18.08. bis 23.08.2015. Die betroffenen Eier seien ausschließlich an gewerbliche Abnehmer in Bayern geliefert worden, hieß es. Die weiteren Vertriebswege seien nicht bekannt.
Landtags-Opposition fordert sofortige Schließung von Bayern-Ei
"Jetzt ist Schluss. Ganz offensichtlich bekommt die Firma die lebensgefährlichen Salmonellen nicht in den Griff", kommentierte der SPD-Verbraucherschutzpolitiker Florian von Brunn den neuen Vorfall und forderte eine sofortige Schließung des Legebetriebs in Aiterhofen. "Reinigung und Desinfektion haben anscheinend nichts geholfen."
Der Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, reagierte empört: "Es reicht. Die Skrupellosigkeit des Käfighaltungs-Unternehmers und die Unfähigkeit der CSU-Umweltministerin Scharf, diesen zu kontrollieren, gefährden erneut die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur in Bayern." Der Standort müsse sofort stillgelegt werden.
Ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums sagte dazu, die zuständigen Behörden hätten umgehend und konsequent gehandelt. "Insbesondere wurde die Betriebsstätte unverzüglich bis auf weiteres für den Vertrieb von Eiern der Handelsklasse A gesperrt." dpa/lby
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