Gibt es einen vierten Fall von Raubkunst?
Ein Augsburger Historiker sagt, dass es im Fall Gurlitt einen vierten Fall von Raubkunst geben könnte. Um welches Werk es sich handelt, will er aber nicht verraten.
Im Erbe des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt gibt es möglicherweise einen vierten Fall von Raubkunst. Wie der Augsburger Historiker Horst Keßler gegenüber unserer Zeitung sagte, sei er zu der Auffassung gelangt, dass ein von ihm untersuchtes Exponat zurückgegeben werden müsste. Es wäre nach Matisse, Liebermann und Spitzweg ein viertes Kunstwerk, das nachweislich während der Zeit des Nationalsozialismus geraubt wurde. Um welches Werk es sich handelt, sagte er nicht.
Der Fall Gurlitt: Noch sind weitere Prüfungen notwendig
Keßler ist Mitglied einer Forschungsgruppe, die mit der Untersuchung von rund 800 Werken aus der Sammlung Gurlitt befasst ist. Bis zur letztendlichen Klärung sind noch weitere Prüfungen nötig.
Bestätigt wurde am Montag, dass das Kunstmuseum Bern das umstrittene Erbe angenommen hat. Zugleich unterzeichneten Vertreter des Museums, der Bundesregierung und Bayerns eine Vereinbarung zum Umgang mit dem Nachlass. Demnach bleiben NS-Raubkunst oder unter Raubkunst-Verdacht stehende Werke in Deutschland. Ziel sei es, dass bei allen die Herkunft geklärt werde. Der im Mai gestorbene Gurlitt hatte seine aus dem Erbe des eigenen Vaters stammende Sammlung dem Kunstmuseum Bern vermacht. afp
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