Intercity nach Achsenbrand evakuiert - Bahnstrecke gesperrt
Wegen eines Feuers musste ein Intercity am Donnerstag auf der Bahnstrecke Augsburg-München bei Mering St. Afra gestoppt werden.
Einen erzwungenen Zwischenstopp mussten etwa 150 Reisende Donnerstagfrüh im Bahnhof Mering einlegen. Ihr Zug, ein Intercity von München nach Berlin, brannte an einem Drehkreuz, also der Vorrichtung, auf der die Waggons mit den Rädern verbunden sind. Der Zug hielt gegen 8.12 Uhr auf dem Durchfahrtsgleis 1 im Meringer „Hauptbahnhof“, damit die alarmierten Feuerwehren aus Mering und Merching die Flammen löschen konnten.
Das bereitete eher wenig Mühe und war schnell erledigt, wenn es auch zwischen Lärmschutzwand und Zug recht eng war und der Brandherd nur über ein Notfalltor erreichbar war. In Gefahr gerieten die Reisenden nicht, verletzt wurde niemand. Rotkreuzhelfer standen zur Verfügung, falls es jemand frieren würde oder es doch noch beim Ausstieg zu einer Verletzung kommen würde. Zwei alarmierte Sankas rückten gleich wieder mit Blaulicht zum nächsten Einsatz ab.
Strecke für alle Züge gesperrt
Da der Zug die Fahrt nicht fortsetzen konnte, mussten alle Reisenden den Zug verlassen und zu bereitgestellten Bussen gebracht werden. Weil zudem aus Sicherheitsgründen der Bahnhof und die Strecke zwischen Kissing und Mammendorf für alle Züge gesperrt werden musste, traf es auch andere Reisende hart. Agnes und Axel Römmelmayer etwa, die Richtung München wollten und frierend vor dem Kiosk standen. Da der havarierte Zug Richtung Augsburg unterwegs war, standen zuerst Busse dorthin zur Verfügung.
Die Bahn versuchte mit Bundespolizisten und einem Notfallmanager, die Situation in den Griff zu bekommen. Feuerwehr-Kreisbrandinspektor Franz Hörmann meinte, es sei noch gut, dass nur 150 Reisende im Zug waren. Mit zwei Ausstiegshilfen, von denen eine die Helfer aus Mering, die andere die aus Merching errichteten, konnten diese ins Gleisbett gelangen und dort den Weg zum Tor, über den Bahnsteig zu den Bussen nehmen.
Manche nahmen es sportlich: Eine Gruppe junger Männer nutzte die Gelegenheit zu einem Abenteuer-Gruppenfoto. Ein Kaufbeurer, der mit seiner Familie nach Berlin wollte, hielt den Moment im Meringer Bahnhof fest, um einen Beweis für späteren Schadensersatz zu haben. Vielen Gesichtern war abzulesen, dass die Betroffenen ziemlich „angefressen“ waren über die Störung in ihren Plänen, wie sie den Feiertag gestalten wollten. Denn sie reisten ja per Bus ins Ungewisse, wussten nicht, wie der Anschluss weitergehen würde.
Um 9.03 Uhr meldete die DB Regio, dass der Feuerwehreinsatz beendet werden konnte, die Strecke wieder frei befahrbar war. Es müsse noch mit Folgeverspätungen gerechnet werden. „Für die Unannehmlichkeiten bitten wir Sie um Verständnis.“ Die Helfer (Mering war komplett mit zwei Einsatzzügen und allen Fahrzeugen, Merching mit einem Zug da) konnten nach knapp einer Stunde Arbeit sich wieder dem Feiertag widmen.
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