Mann mit Schusswunde gesucht
Nach Schießerei in Unterföhring: Wo ist der Verletzte?
Vier Wochen nach der Schießerei am S-Bahnhof Unterföhring sucht die Münchner Polizei nach Menschen, die von dem Angriff beeinträchtigt wurden. „Wir suchen alle, die betroffen sind“, sagt eine Sprecherin der Polizei. Also jeden, der durch den Angriff körperliche oder emotionale Schäden davongetragen hat oder dessen Eigentum beschädigt wurde. Ein entsprechendes Schreiben hat die Polizei an alle registrierten Zeugen verschickt. Betroffene sollen sich bis Ende Juli bei der Mordkommission melden, dann kann ihnen Hilfe vermittelt werden.
In diesem Zusammenhang suchen die Beamten auch nach einem Mann, der bei der Schießerei offenbar eine Schussverletzung erlitten hat – und danach einfach verschwunden ist. „Der Mann ist kurz nach der Tat bei den Rettungssanitätern aufgelaufen“, erklärt die Sprecherin. Das habe eine Rettungssanitäterin erzählt, die erst vor kurzem vernommen wurde. Der etwa 45 Jahre alte Mann sei wohl durch einen Schuss an der Wade verletzt worden. Es handelte sich aber offenbar „um keine schlimme Verletzung“. Die Sanitäterin habe sich die Wunde nur kurz angesehen und sich dann um andere, schwerer Verletzte, gekümmert.
Ein offenbar geistig verwirrter 37-Jähriger hatte im S-Bahnhof in Unterföhring am 13. Juni einem Polizisten bei einer Rangelei die Pistole entrissen und dessen 26 Jahre alter Kollegin in den Kopf geschossen. Die junge Polizistin wurde operiert. Seitdem liegt sie im künstlichen Koma. Es gehe ihr nach Angaben der Polizei weiter „unverändert schlecht“. Auch zwei Passanten wurden getroffen. Der 37-Jährige, der in Oberbayern geboren wurde, lebte zuletzt bei seinem Vater in den USA, wo er bereits wegen verschiedener Delikte strafrechtlich in Erscheinung getreten war. Gegen ihn war zunächst Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt worden, mittlerweile wurde er in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht.
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