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Neuburg
17.03.2014

Perspektiven für Ausländerkinder? So funktioniert das "Neuburger Modell"

Symbolbild: Rund 20 ausländische Kinder lernen mmentan in der "Intensivklasse" die deutsche Sprache.
Foto: Patrick Lux/dpa

Dutzende Ausländerkinder in den Schulen verstehen kaum Deutsch. Deshalb tun sie sich mit dem Stoff schwer und haben kaum Perspektiven. In Neuburg ist das anders.

Als Ivan vor knapp einem Jahr nach Deutschland kam, sprach er kein Wort Deutsch. Mit seiner Familie war der Elfjährige aus dem Irak geflohen. Anderes Land, andere Menschen, andere Kultur, andere Buchstaben, andere Sprache. Kaum angekommen in der neuen Stadt, musste er zur Schule gehen. Die Schulpflicht gilt für jedes Kind.

Früher saßen die Neuankömmlinge in der letzten Reihe

Bis vor drei Jahren war es auch an der Mittelschule in Neuburg an der Donau üblich, dass die Lehrer die Neuankömmlinge in die letzte Reihe setzten und mit dem Unterricht fortfuhren. Was blieb ihnen auch übrig? Schließlich musste der Lehrplan eingehalten werden. 30 Mitschüler warteten darauf, dass die Stunde weitergeht.

Kinder wie Ivan hatten es schwer. „Die meisten saßen nur drin und träumten vor sich hin“, erzählt Theodor Porada, der Rektor der Neuburger Mittelschule. Der Unterricht zog an ihnen vorüber. Ohne Abschluss und mit wenig Sprachkenntnissen verließen sie nach der 9. Klasse die Schule, hatten kaum Freunde und auch keinen Ausbildungsplatz. Die Spirale nach unten war vorprogrammiert.

In der Übergangsklasse sollen die Kinder erst deutsch lernen

2011 riefen der Landkreis und die Mittelschule ein Projekt ins Leben, das Integration schaffen soll. Das Konzept: Die ausländischen Kinder kommen in eine Übergangsklasse. Dort erhalten sie 20 Stunden pro Woche intensiven Deutschunterricht. Der Lehrplan kann flexibel gestaltet und an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden. Im Vordergrund stehen erst einmal nicht Mathe, Erdkunde und Co., sondern das Lernen der Sprache. Denn nur wenn diese sitzt, haben die Kinder eine Chance, in der Regelklasse etwas vom Lernstoff mitzubekommen. Im Idealfall können sie nach einem Jahr in der Übergangsklasse dorthin wechseln.

Aber nicht nur die Kinder werden gefördert. Auch die Eltern müssen mitziehen. Jeden Nachmittag kommen die Mamas in die Schule, um ebenfalls Deutsch zu lernen. Die Teilnahme ist verpflichtend. „Wir geben viel, aber wir fordern auch“, sagt Emmy Böhm, die zuständige Mitarbeiterin im Landratsamt. Schließlich sollen die Familien als Ganzes in die Gesellschaft integriert werden. Und das gehe eben nicht, wenn die Eltern kein Wort Deutsch verstehen und – wie in vielen Ländern üblich – die Schule nicht als Institution verstehen.

Das Projekt ist in Bayern einmalig

Christina Muntean kommt seit gut einem Jahr regelmäßig um 13 Uhr an die Schule. Wenn sich ihre Tochter Sonja zum Essen in die Mensa und zur Nachmittagsbetreuung verabschiedet, muss die Mama pauken. „Ich bin so froh, dass ich Deutsch lernen kann“, sagt die Rumänin. „So kann ich meiner Tochter auch ein bisschen bei den Hausaufgaben helfen.“ Nicht viele Mütter haben so viel Glück wie Christina Muntean. Das Projekt der Intensivklassen ist einmalig in Bayern. 120.000 Euro steckt der Landkreis jährlich hinein, der Freistaat finanziert die zusätzlichen Lehrkräfte. Ein gutes Dutzend Ehrenamtlicher unterstützt es als Lesepaten.

Schon kurz, nachdem das Projekt gestartet war, musste es ausgebaut werden. Die Zahl der Kinder pro Klasse wurde erhöht. Anfang Februar hat der Landkreis sogar auf eigene Kosten eine weitere Klasse ins Leben gerufen. Mit der Wirtschaftskrise und dem Krieg in Syrien ist eine neue Welle auf die Boom-Region zugerauscht. EU-Ausländer auf Arbeitssuche aus Griechenland, Bulgarien oder Rumänien, aber auch Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak treffen derzeit noch immer zu Dutzenden in dem wirtschaftlich starken Landkreis und in der Asylbewerberunterkunft ein. Mit dabei: Kinder, die mitten aus dem Leben gerissen wurden und kein Wort Deutsch sprechen. So wie Ivan.

Nach einem Jahr versteht Ivan fast alles

Er besucht seit einem Jahr die Übergangsklasse. Inzwischen versteht er fast alles und traut sich auch zu sprechen. Er hat Freunde gefunden, die westlichen Werte hat er gelernt und auch, dass Unterricht richtig Spaß machen kann.

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