Polizei fasst Menschenhändler mit minderjährigen Mädchen
In zwei Autos aus Ungarn wollten Menschenhändler vier junge Frauen über die Grenze von Österreich nach Bayern bringen. Im Berchtesgadener Land griff die Polizei zu.
Innerhalb weniger Tage hat die Polizei im Grenzgebiet zwischen Bayern und Österreich zwei ungarische Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen. In den beiden Autos sollten vier junge Frauen - zwei davon noch minderjährig - nach Deutschland gebracht werden, um als Prostituierte zu arbeiten.
Minderjährige Mädchen hatten falsche Ausweise dabei
Die Freilassinger Polizei hatte das erste der beiden Fahrzeuge am vergangenen Freitag kontrolliert. Die vier ungarischen Insassen eines Nissan, ein 28-jähriger Mann und drei junge Frauen, weckten schnell das Interesse der Polizisten, als sich zwei von ihnen mit offensichtlich falschen Ausweisen ausweisen wollten. Der Grund dafür kam bald ans Tageslicht: Die beiden Mädchen waren erst 16 und 17 Jahre alt.
Der 28-Jährige wurde festgenommen und sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann die Frauen als Prostituierte nach Deutschland bringen wollte. Die beiden Minderjährigen und eine 23-jährige Frau, die auch in dem Auto saß, traten die Heimreise nach Ungarn mit dem Zug an.
Drei Tage später saß wieder eine der Frauen im Auto
Nur drei Tage später schnappten sich die Schleierfahnder aus Traunstein einen Audi, der den Beamten bereits am Freitag aufgefallen war, vor einer Kontrolle aber flüchten konnte. Auf der A 8 in Höhe von Piding hielten die Polizisten am Montagmittag den Wagen an. Auch diesmal saßen wieder vier Ungarn, zwei Männer und zwei Frauen, in dem Auto. Schnell kam heraus, dass die 19-jährige Fahrerin ihren Ausweis nicht bei sich hatte. Mit diesem hatte sich nämlich drei Tage zuvor das 17-jährige Mädchen ausweisen wollen. Was die Beamten überraschte: Auch die 23-Jährige war wieder mit im Wagen.
Die beiden Männer und die Fahrerin wurden festgenommen und befinden sich derzeit in Haft. Die Ermittler der Kripo und die Staatsanwaltschaft gehen derzeit davon aus, dass die drei festgenommenen Männer als Zuhälter tätig sind. jafu
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