Schweizer Zeuge bestreitet Beschaffung der NSU-Mordwaffe
Der Mann, der dem NSU seine wichtigste Mordwaffe verschafft haben soll, bestreitet, eine solche "Ceska" besessen zu haben. Außerdem weigerte er sich, nach München zu reisen.
Der mutmaßliche Beschaffer der wichtigsten Mordwaffe des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) hat bestritten, jemals eine derartige Waffe vom Typ "Ceska" besessen zu haben. Das ergibt sich aus dem Protokoll einer Vernehmung dieses Mannes in der Schweiz, die das Münchner Gericht am Dienstag, 25. November, in der Verhandlung verlas. Die in dem Protokoll enthaltenen Aussagen gelten damit als Beweismittel. Mit der "Ceska" soll der NSU neun seiner zehn Mordopfer erschossen haben.
Schweizer Zeuge kommt nicht zum NSU-Prozess
Der Schweizer hatte sich geweigert, zum Gericht nach München anzureisen. Ein Schweizer Staatsanwalt hatte den Mann darum auf Bitten des Münchner Gerichts in Thun bei Bern vernommen. Er räumte dabei ein, einen Jugendfreund des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt gut zu kennen und mit ihm auch zusammen im Urlaub in Thailand gewesen zu sein.
Überbringer der Mordwaffe soll noch einmal befragt werden
Im Anschluss an die Verlesung des Protokolls wollte der Senat den als Helfer mitangeklagten Carsten S. befragen, der bereits zugegeben hatte, die "Ceska" zu Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gebracht zu haben. Außerdem soll am Dienstag Oberstaatsanwalt Jochen Weingarten vernommen werden, der sonst zu den Prozessvertretern der Bundesanwaltschaft gehört und an den Ermittlungen beteiligt war. dpa
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