Wie Wanderer Berghütten online reservieren können
Bei vielen Berghütten kann man Übernachtungen mittlerweile online buchen. Wanderer reservieren bequem von unterwegs aus. Aber auch einen traurigen Trend gibt es zu verzeichnen.
Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat ein neues Online-Reservierungssystem für die Berghütten in Betrieb genommen. Damit können Wanderer quasi rund um die Uhr buchen – unterwegs auch mit dem Smartphone. Das System wurde nach Angaben des DAV erfolgreich in der Schweiz getestet und ist nun auch in Deutschland, Österreich und demnächst auch in Südtirol aktiv. Insgesamt 91 Hütten machen derzeit an dem Alpenvereins-Reservierungssystem mit, zwölf davon in Deutschland. Aus dem Allgäu ist bisher keine dabei. Hier verfügten aber einige bereits über andere Online-Reservierungssysteme, sagt Moritz Zobel von der Alpininformation in Oberstdorf.
Der Trend gehe klar in Richtung frühzeitige Reservierung, hat der Alpinberater festgestellt. Und offensichtlich wollen immer mehr online buchen. „Es gibt Leute, die sich jetzt schon die Übernachtungsmöglichkeiten für den Sommer 2017 reservieren“, berichtet Zobel. Damit lege man sich bereits frühzeitig fest.
Für Hüttenwirte bedeutet eine Online-Reservierungsmöglichkeit laut Alpenverein eine erhebliche Arbeitserleichterung. Überall möglich sei das aber ohnehin nicht. Es braucht eine relativ stabile Internetverbindung. „Natürlich liegt die Entscheidung bei unseren Hüttenwirten, ob sie eine Online-Reservierungsmöglichkeit anbieten oder nicht“, sagt Hanspeter Mair, beim DAV zuständig für die Hütten.
Viele Hütten verlangen Reservierungsgebühren
Alpinberater Zobel rät insbesondere Gruppen ab fünf Personen, bei geplanten Hüttenübernachtungen vorher die Schlafplätze zu reservieren. Auch an Wochenenden kann es eng werden. Spontan-Wanderer brauchen aber in aller Regel nicht zu befürchten, abgewiesen zu werden – zumindest wenn sie Alpenvereins-Mitglieder sind. Hüttenwirte sollten 20 bis 25 Prozent ihrer Schlafplätze nicht zur Reservierung freigeben.
Bei aller Freude über die neue Lust am Wandern hat Zobel einen „traurigen Trend“ ausgemacht: Es komme immer häufiger vor, dass Wanderer vorbuchen und dann doch nicht kommen – vielleicht, weil das Wetter nicht so passt. Oder es gebe Leute, die für einen Zeitraum auf mehreren Hütten gleichzeitig buchen. Zobel: „Die fahren dann da hin, wo das Wetter besser ist.“ Um das abzustellen, haben viele Hütten Reservierungsgebühren eingeführt. Die Beträge werden dann beim Aufenthalt verrechnet. Es fallen für Wanderer also keine Mehrkosten an.
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