VroniPlag-Gründer outet sich als bayerischer Programmierer
Monatelang wurde gerätselt, wer hinter der Plagiatsjäger-Seite VroniPlag steckt. Jetzt hat sich der Mann geoutet - ein Programmierer aus Bayern.
Martin Heidingsfelder heißt der Mann, der im Web unter dem Pseudonym Goalgetter unterwegs ist und vor einigen Monaten die Internetseite VroniPlag gründete.
Heidingsfelder outete sich jetzt im Interview bei Spiegel Online als einer der Plagiatsjäger, die unter anderem die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin zu Fall brachten. Der Programmierer aus Erlangen bestätigte damit Gerüchte, die bereits in den vergangenen Tagen in Internetforen die Gerüchte machten. An die Öffentlichkeit ging Heidingsfelder schließlich, als ihn am Mittwoch ein Boulevard-Reporter anrief. "Ich habe Sorge, dass die Zeitung mich outet. Ich will das selbst in die Hand nehmen", sagte er im Interview bei Spiegel Online.
Auf VroniPlag untersuchen Freiwillige die Doktorarbeiten von Politikern und anderen mehr oder weniger prominenten Titelträgern auf Plagiate, unsaubere Zitate und gestohlene Textpassagen. Zuletzt verlor aufgrund der Recherchen der FDP-Politiker Jorgo Chatzimarkakis seinen Doktortitel.
"Ich denke, dass wir noch weitere Dissertationen als Plagiate entlarven werden. Vielleicht kommt wieder ein großer Fall. Vielleicht gerät VroniPlag auch in Vergessenheit. Realistisch betrachtet ist VroniPlag allerdings ein Selbstläufer", meint Heidingsfelder. Angst vor Problemen mit den enttarnten Plagiatoren hat der Programmierer ohnehin nicht. Er sei ja nur der Gründer von VroniPlag. bo
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