In Altenbaindt geht der Wasservogel um
Nur noch wenige Orte in Nordschwaben feiern das Fest zu Pfingsten. Es hat eine lange Tradition, seine Ursprünge liegen im Dunkeln.
Timo Kaltenstadler schwitzt. Und die vielen dunkelgrünen Buchenzweige kitzeln ihn unter der Nase – wie ein Kokon umgeben sie Timo. Etwa zwei Stunden dauere die Verwandlung vom 16-Jährigen in Jogginghose und Pullover hin zum urtümlichen Wasservogel, schildert Dorfbewohner Helmut Osterlehner. Seit mehr als zehn Jahren schmückt der engagierte Dorfbewohner nun den Hauptdarsteller dieses Festes zu Pfingstmontag. Bindet Zweig für Zweig, bis lediglich ein paar Augen aus dem dichten Gestrüpp blicken. Er vollendet den Ornat des Fabelwesens mit einer Krone aus gelb blühenden Hahnenfüßen. Etwa 220 Zentimeter hoch ist das Kostüm. Traditionell bilden nur Buben den Wasservogel-Zug.
„Der Brauch ist in den Quellen seit dem 18. Jahrhundert belegt“, erklärt der Volkskundler René Brugger aus Bachhagel. Sein Ursprung sei nicht zweifelsfrei zu bestimmen, am wahrscheinlichsten seien aber Flurumritte als Fundament des Brauchs. Dabei umritt man die Grenzen des Dorfs und kontrollierte sie. „In der Literatur ist belegt, dass Rossknechte daraus einen Heischebrauch gemacht haben“, erläutert Brugger. Sie haben wohl hauptsächlich Naturalien bei der lokalen Bevölkerung erbettelt. In einer Quelle von 1861 berichtet ein Dr. Götz vom Vogelreiten als Wettrennen zwischen Buben. Eine Deutung als Fruchtbarkeitssymbol sei möglich, aber weniger wahrscheinlich.
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