Frisch im neuen Beruf
Gestern begann das neue Ausbildungsjahr. Betriebe tun sich aber zunehmend schwer, geeignete Bewerber zu finden. Viele Stellen sind noch offen.
Ausruhen und den Stress der Abschlussprüfungen vergessen – das ist für viele Jugendliche jetzt vorbei. Gestern verbrachten Auszubildende aus der Region den ersten Tag an ihrer neuen Arbeitsstelle. Zwei davon sind Melek Özdemir und Pascal Scholz. Melek möchte Konditorin werden, Pascal Metzger – zwei Berufe, für die es immer schwieriger wird, geeignete Auszubildende zu finden. Melek aber fühlt sich wohl in der Backstube, für Pascal ist Metzger ein Wunschberuf: „Ich habe hier bei der Metzgerei Stöckle schon drei Praktika gemacht und gemerkt, dass mir die Arbeit Spaß macht“, sagt der 16-Jährige. Schon an seinem ersten Tag half er in der Rainer Metzgerei bei der Wurstherstellung.
Über ein Praktikum den Weg in den Betrieb zu finden, hält Metzgermeister Christian Stöckle für ideal: „Dabei sehen die Jugendlichen, ob ihnen der Beruf liegt. Und auch wir können beurteilen, ob sie in den Betrieb passen.“
Bei Melek Özdemir lief die Sache ein bisschen anders: „Ich wollte einen handwerklichen und kreativen Beruf lernen, vielleicht Raumausstatterin“, erzählt sie. Nach mehreren vergeblichen Bewerbungen sah sie sich auch in anderen Branchen um. „Ich habe mir gedacht, dass man auch als Konditorin kreativ sein kann.“ Und siehe da: Gleich bei der ersten Bewerbung kam die Zusage. Jetzt arbeitet Melek bei der Bäckerei Hummel in Donauwörth.
Giuseppe Sansivieri ist dort ebenfalls neu im Team. Der 15-Jährige macht eine Ausbildung zum Bäcker. Auch er hat durch Praktika gemerkt, dass die Backstube der richtige Platz für ihn ist.
Inhaberin Eva Hummel ist froh, mit Melek und Giuseppe zwei geeignete Lehrlinge gefunden zu haben: „Seit ein, zwei Jahren wird die Suche nach Auszubildenden immer schwieriger“, berichtet sie. „Erstens gibt es weniger Schüler. Außerdem übt die Arbeit in der Bäckerei, wo man immer früh aufstehen muss, nicht mehr viel Anziehung auf die Jugendlichen aus.“ Melek und Giuseppe macht es nichts aus, schon vor dem Morgengrauen in der Bäckerei zu stehen. „Es ist toll, dafür nachmittags freizuhaben“, sind sich die beiden einig. Viele Jugendliche, die in den vergangenen Monaten eine Lehrstelle suchten, sehen das offenbar anders: Bei der Agentur für Arbeit Donauwörth, die den Ausbildungsstellenmarkt in den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen beaufsichtigt, rangiert Bäcker mit 13 unbesetzten Ausbildungsplätzen in den Top Ten der Berufe mit den meisten offenen Stellen.
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