Illertissen ist viel älter als gedacht
Archäologen haben bei Grabungen in der Vöhlinstadt Sensationelles entdeckt. Jetzt muss die Ortschronik umgeschrieben werden.
Die Stadt Illertissen ist älter als gedacht: Das haben archäologische Grabungen ergeben, bei denen nun eine Bäderanlage aus der Römerzeit entdeckt worden ist. Das gab das Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag vor Ort bei einem Pressetermin bekannt. Den Funden zufolge ist die Vöhlinstadt 500 bis 600 Jahre älter, als angenommen. Die Ortschronik müsse nun wohl umgeschrieben werden, sagte Archäologe Fabian Hopfenzitz.
Bislang datierten die ältesten historischen Fundstücke aus dem frühen Mittelalter - und damit aus oder Zeit um das 6. oder 7. Jahrhundert. Von den alten Römern gab es bisher keine Spuren. Das hat sich nun geändert: Ursprünglich befand sich auf dem Grundstück an der Vöhlinstraße (unweit der Stadtmitte) eine ausladende Villa mit einem großen Bad samt Boden- und Wandheizung. Darauf deuten jedenfalls Steinfunde und Gebäudereste hin. Denn von der ursprünglichen Anlage ist kaum noch etwas erhalten: Nach der Römerzeit wurde das Gebäude wohl von den Alemannen abgebaut. Sie brauchten die Steine für eigene Bauwerke, sagt Hopfenzitz. Rekonstruieren lasse sich das Bad des Villenkomplexes dennoch. Etwa aufgrund von bemalten Wandteilen und einem Stück Estrich aus der damaligen Zeit. Das alles wurde kartografiert und dokumentiert und soll demnächst schriftlich aufgearbeitet werden, möglicherweise in Veröffentlichungen zur Landkreisgeschichte. Es handele sich um einen landkreisweit einmaligen Fund, sagte Kreisarchäologe Richard Ambs am Dienstag an der Grabungsstelle. „Das ist durchaus bedeutend.“ Ein römisches Bad mit Bodenheizung sei in der Region bislang noch nicht gefunden wurden.
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