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Theater
22.05.2017

Das Publikum hat es in der Hand

Schuldig oder nicht: Meist entscheiden beim Gerichtsstück „Terror“ die Zuschauer für den Angeklagten. In Ingolstadt auch?

Darf ein entführtes Verkehrsflugzeug abgeschossen werden, um seinen geplanten Absturz über einem Fußballstadion zu verhindern? Dürfen also z. B. 160 Airbus-Passagiere geopfert werden, um 70000 Sportfans zu retten? Das Bundesverfassungsgericht verneinte 2006 diese Frage und erklärte den betreffenden Teil des noch unter der Regierung Schröder beschlossenen Luftsicherheitsgesetzes für grundgesetzwidrig. Der Tenor des ethisch bedeutsamen Urteils: Menschenleben sind nicht gegeneinander aufzurechnen.

Der instinktsichere Bestseller-Autor und frühere Strafverteidiger Ferdinand von Schirach nahm sich des brisanten Stoffs an. Im Oktober 2015 wurde sein Stück „Terror“ uraufgeführt und seither trotz erheblicher Schwächen an erstaunlich vielen Bühnen nachgespielt. Es schildert einen fiktiven Strafprozess gegen Lars Koch, Major der Luftwaffe. Er hat entgegen geltendem Recht ein gekapertes Flugzeug abgeschossen und damit entschieden, dass die Lufthansa-Passagiere für die Stadionbesucher sterben müssen. Der Clou am Schauspiel: Die Zuschauer werden in die Rolle der Schöffen versetzt und sollen am Ende über schuldig oder unschuldig abstimmen.

Für öffentliches Aufsehen sorgte im vergangenen Oktober die Fernsehversion des Schirach-Stückes in der ARD. Vor allem Juristen waren darüber empört, dass der Autor aus Effekthascherei wider besseres Wissen in seinem Text einfachste rechtliche Grundsätze ignoriere und damit die Zuschauer in die Irre führe. Beispiele: Die Anklage gegen den Major könne nie auf Mord, sondern nur auf Totschlag lauten; ein Schuldspruch sage noch nichts über das Strafmaß aus.

Am Stadttheater Ingolstadt zeigt man sich von solchen Einwänden unbeeindruckt und spult den Text, so wie er ist, im sterilen Sitzungssaal des Landgerichts ab, als ginge es um einen drögen Alltagsfall und nicht um einen Jahrhundert-Prozess. Victoria Voss agiert als Vorsitzende Richterin mit kühlem Charme. Péter Polgár, der Staatsanwalt, lässt im Plädoyer immerhin Leidenschaft spüren, während Enrico Spohn als Verteidiger auf Routine macht. Der Angeklagte (Marc Schöttner) zeigt wenig Regung, richtet seinen Blick meistens starr zum Publikum, also zu den ca. 80 „Schöffen“, mehr passen nicht auf die Zuhörerbänke im Landgericht.

Erstaunlich bei der Premiere das Urteil der vermeintlichen Laienrichter: eine eindeutige Mehrheit für „schuldig“. Dies ging gegen den Trend an den anderen Bühnen und bei der Fernsehausstrahlung. Es darf gemutmaßt werden, dass bei der Entscheidung Emotionen eine Rolle spielen. Wo der Kampfpilot als sympathischer Typ gezeigt wurde, neigte das Publikum stets zum Urteil „unschuldig“.

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„Terror“ ist ein ebenso erfolgreiches wie schwaches Theaterstück. Annalena Maas, Absolventin der Theaterakademie August Everding, hat es in Ingolstadt als Diplomarbeit inszeniert und dabei vernünftigerweise auf Bemühungen verzichtet, die dramaturgische Schlichtheit der Vorlage zu kaschieren.

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