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  3. Ring des Nibelungen in München: Euro-Dämmerung

Ring des Nibelungen in München
01.07.2012

Euro-Dämmerung

Opernfestspiele in München: Eröffnung mit dem Schluss-Abend vom „Ring des Nibelungen“.

München Was bisher geschah im neuen „Ring des Nibelungen“ an der Staatsoper München, das war vor allem Erzähltheater, dankbar aufbereitet  für  die  gesamte Familie und phantasievoll-überraschend durchaus im Einsatz vieler (Statisten-)Menschen als Kulisse. Diese waren „Rhein“ und „Gold“, „Drache“ und „Fels“, „Wald“ und „Angst“. Das vielversprechende „Rheingold“ zum Einstand, dann die magere „Walküre“ und der optisch reichhaltige „Siegfried“ fassten ein Regie-Konzept zusammen, das sich entledigte nicht nur vom philosophischen Überbau und vom Parabel-Charakter des „Rings“, sondern auch vom Deutungsehrgeiz wenigstens zweier Regisseurs-Generationen. Das wirkte in den besten Momenten unmittelbar, frisch, ungekünstelt, war aber eben erkauft um den Verlust an gedanklicher Tiefenbohrung.

Jetzt, im Umfeld der trommelnden „Götterdämmerungs“-Aktivitäten der Staatsoper (Spencer Tunicks Körper-Installationen rund um das Nationaltheater, Elfriede Jelineks Text „Rein Gold“ in Urlesung, das surreale Spiel mit dem baldigen Untergang der Bayreuther Festspiele im Haus der Kunst, die Klanginstallation in der Allerheiligen Hofkirche), in diesem Umfeld also schlägt „Ring“-Regisseur Andreas Kriegenburg mit seinem Bühnenbildner Harald Thor einen verwirrenden Haken. Plötzlich biegen sie ab auf ihrem Weg zum Niedergang der Götter und nehmen eine andere Fährte auf: Bis auf die wenigen Sekunden, da die Statisterie trübe Rheinfluten imaginiert, wird das Spiel nun überführt vom narrativen Inszenierungsduktus in eine plakative, ja schematische Kapitalismus-Kritik. Ein unbefangener Zuschauer käme wohl nicht auf die Idee, dass der vierte Abend vom selben Regisseur stammt wie Teil I bis III.

Eine Währung als Schaukelpferd

Nun muss ja nicht alles aus einem Guss sein, um zu gelingen – der Stuttgarter „Ring“ von 2000 mit vier Regisseuren ist diesbezüglich in die Waagschale zu werfen. Aber in sich geschlossen und überzeugend sollte jeder Abend schon sein. Daran mangelt es aber in der Münchner „Götterdämmerung“, die einen „Ring“ beendet, der letztlich mindestens so viel Tiefen aufweist wie Höhen. Wieder einmal zeigt sich, wie schwer es ist, sich den „Ring“ anzueignen – und die Hoffnung auf Bayreuth 2013 ist doch eher vager Natur.

Bloß wohlfeil ist Kriegenburgs kapitalismuskritische Interpretation der Götterdämmerung“: (Video-) Bilder einer Atom- und Naturkatastrophe im ersten Aufzug werden fortgesetzt durch Bilder einer Luxus-Lebensführung in der Gibichungen-Halle am Rhein (zweiter und dritter Aufzug). Ob da der Münchner Edelkonsumpassage „Fünf Höfe“ ein Denkmal gesetzt wird oder einer beliebigen Shopping-Mail in Düsseldorf: Es bleibt sich gleich. Die verwöhnte, keiner Lust abholde High Society auf der Opernbühne: Dieses Mittel angedeuteter (Publikums-)Spiegelung hat sich verbraucht. Und wenn dann noch das Euro-Zeichen in Klein (als Schaukelpferd) und in Groß (als Tisch- bzw. Laufsteg-Anlage) bemüht wird, dann ist nicht mehr als das aktuelle Klischee bedient. Wer auf den Euro baut, begibt sich eben in die Gefahr, auf Sand zu bauen.

Enttäuschung, Zorn und Rachsucht

Am wenigsten glaubwürdig aber bleibt in dieser „Götterdämmerung“, dass sich das zunächst dauergeile Schickimicki-Geschwisterliebespaar Gunther/Gutrune plötzlich auf das Bürgerliche besinnt, plötzlich die im Grunde gesellschaftsunfähigen Brünnhilde und Siegfried ehelichen will und dann ob des Verlustes von Braut und Bräutigam dem Wahnsinn verfällt. Das sind Charakterwechsel um 180 Grad.

Nicht unterschlagen werden aber darf das Positive dieses „Ring“-Abschlusses. Es liegt im Musikalischen. Kent Nagano zeigt erstmals über weite Strecken wirkliche dramatische Dichte (2. Aufzug, der streng geformte Trauermarsch, das Finale). Nun öffnet er sich dem Großen und Ganzen und lässt das allzu Minuziöse auch einmal zum Vorteil einer alles überwölbenden Staatsorchester-Kraft links liegen. Vielleicht befreit er sich in den Folge-Aufführungen ja auch noch mehr von undankbarer Detailverliebtheit.

Das jedoch, was am ehesten einnimmt von diesem neuen Münchner „Ring“, das ist die vokale Besetzung. Seit dem „Rheingold“ gab es sängerische Glanzleistungen (Stefan Margita als Loge, Johannes Martin Kränzle als „Rheingold“-Alberich, Klaus Florian Vogt als Siegmund, Lance Ryan als Jung-Siegfried). Sie werden nun fortgesetzt durch den faszinierenden Hagen (Eric Halfvarson), durch den Stentor-Tenor Stephen Gould (Siegfried) und durch Nina Stemme als Brünnhilde, die Enttäuschung, Zorn und Rachsucht packend herausschleudert. Iain Paterson und Anna Gabler blieben im Darstellerischen markanter als stimmlich. Jedenfalls vokal ist der neue Münchner „Ring“ ein Treffer.

Weitere Aufführungen zunächst im Rahmen der Opernfestspiele 2012 (ausverkauft).

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