Siedlungsdruck: Ist das Dorf in Gefahr?
Im Landkreis geht die Angst vor „Schlafdörfern“ um. Stephanie Millonig ist der Meinung, dass man diese Befürchtungen ernst nehmen sollte.
Muss man im Landkreis das Dorf retten, wie beim Neujahrsempfang im Landratsamt thematisiert? Anders als in vielen Regionen mangelt es nicht an Menschen, die bei uns auf dem Lande leben wollen. Der Siedlungsdruck ist enorm. „Sterben“ kann das Dorf aber auch bei uns – zumindest in seiner Identität. Die Angst davor, zum „Schlafdorf“ zu werden, das nicht mehr vom städtischen Vorort zu unterscheiden ist, geht auch bei uns um. Denn was ein Dorf ausmacht, ist seine Lebendigkeit, die auf dem Austausch der Menschen basiert. Dazu braucht es Leute, die das wollen und sich beispielsweise in ihrer Freizeit in Vereinen engagieren, aber auch Treffpunkte wie die Bäckerei, den Laden oder das Wirtshaus. Es hat nicht nur mit Nostalgie zu tun, bauliche und gelebte Traditionen zu bewahren, es ist notwendig, um die Dörfer in ihrer Eigenart zu erhalten. Dass dies gewünscht ist, darin dürfte man sich einig sein. Allein welche Mittel einzusetzen sind, dazu gibt es Diskussionen.
Viele positive Beispiele
Viele positive Beispiele im eigenverantwortlichen Engagement der Dörfler und ihrer gemeindlichen Verwaltung gibt es im Landkreis: die beiden Freibäder in Egling und Prittriching, das Rochlhaus in Thaining, der Dorfladen in Windach, der Schacky-Park in Dießen und der Happerger in Ludenhausen, um nur einige Projekte zu nennen. Die Gemeinden haben längst erkannt, dass sie in dieser Hinsicht auch Geld in die Hand nehmen müssen: Die Dorfwirtschaften in Eresing und Geltendorf gehören schon lange den Gemeinden, der Ankauf der Schlosswirtschaft in Windach und des Löwenwirts in Hagenheim sind jüngere Beispiele. Die horrenden Grundstückspreise bedrohen das Dorf in zweifacher Hinsicht: Statt ein altes Gehöft oder ein Wirtshaus zu erhalten oder einer neuen Nutzung zu überlassen, wird oft alles platt gemacht und es werden Einfamilienhäuser darauf gepflanzt. Und die Bevölkerungsstruktur verändert sich, wenn nur noch einige sich die Grundstückspreise und Mieten leisten können.
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