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Leitartikel
05.06.2013

Ein Mann mauert sich ein

Die Freiheit, die er für sich einfordert, hat Steinbrück beim Aufstellen seines Teams nicht genutzt.

Yasemin wer? Nach der jungen Designforscherin Gesche Joost hat Peer Steinbrück eine zweite Frau in sein Team geholt, die mit der Politik bisher nur am Rande zu tun hatte. Die Deutschtürkin Yasemin Karakasoglu ist eine kluge, eloquente und sehr selbstbewusste Professorin. Aber hat der Kandidat sie tatsächlich nur deshalb engagiert – oder auch um des Aha-Effektes willen? Schließlich sind es Seiteneinsteigerinnen wie sie, die einem Schattenkabinett das Genossig-Graue nehmen. Die Aufmerksamkeit erzeugen, neugierig machen und auch die biederste Partei plötzlich erfrischend unkonventionell aussehen lassen.

In ein Ministeramt münden solche Experimente in den seltensten Fällen – und das liegt nicht nur an den flauen Umfragewerten für die Sozialdemokraten. Sollten sie nach der Wahl tatsächlich den Kanzler stellen oder zumindest als Juniorpartner in einer Großen Koalition mitregieren, gibt es ältere Rechte, auf die Parteichef Sigmar Gabriel auch reflexhaft Rücksicht nehmen wird. Dann schlägt die Stunde der Oppermanns, der Schwesigs und Machnigs – und vielleicht noch die des Gewerkschafters Klaus Wiesehügel, der unbedingt Sozialminister werden will.

Ob Steinbrück deshalb so mit Überraschungen geizt? Als Frank-Walter Steinmeier vor vier Jahren einen gestandenen Bauern und einen Unternehmer mit SPD-Parteibuch in sein Kompetenzteam holte, war sein Spielraum gering: Mit Ausnahme von Ulla Schmidt, die ihren Dienstwagen in den Urlaub hatte nachkommen lassen, waren alle anderen Minister der Großen Koalition gesetzt – vom blassen Wolfgang Tiefensee bis zur unvermeidlichen Heidemarie Wieczorek-Zeul, sechs an der Zahl. Solchen Zwängen unterliegt Steinbrück diesmal nicht – er schafft sie sich selbst. Der Quoten-Bayer Florian Pronold, der Gewerkschafter Wiesehügel, der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, die frühere Ministerin Brigitte Zypries, der omnipräsente Thomas Oppermann: Anstatt die Beinfreiheit zu nutzen, die er für seinen Wahlkampf bei Gabriel eingefordert hat, rekrutiert der Kandidat seine Mannschaft bisher fast ausnahmslos aus dem sozialdemokratischen Apparat. Das mag aus Sicht der Partei durchaus klug sein, weil sich niemand übergangen fühlt und das Wir-Gefühl stimmt. Ein Risiko ist es gleichwohl.

Wenn er Kanzler werden will, muss Steinbrück mehr bieten als Angela Merkel und ihre schon etwas angejahrte Ministerriege – also wenigstens eine Handvoll Mitstreiter mit interessanten Biografien, mit einem anderen Blick auf die Dinge oder Talenten, die es so in der SPD nicht gibt. In der Wirtschaftspolitik, zum Beispiel, hat die Partei personell und programmatisch noch Nachholbedarf. Wenn die Gerüchte allerdings stimmen, die in Berlin die Runde machen, scheut Steinbrück selbst hier die große Lösung: Angeblich will er die ehemalige Berliner Finanzsenatorin Christiane Krajewski als Aspirantin für das Wirtschaftsministerium in sein Team holen, die mit Gesche Joost und Yasemin Karakasoglu zumindest eines verbindet: Kaum jemand kennt sie.

Steinbrücks große Stärke war seine kritische Distanz zu seiner Partei. Sie hat ihn unabhängig gemacht und bis ins bürgerliche Lager hinein populär. Mit der schrittweisen Nominierung seines Kompetenzteams konterkariert er diesen Effekt nun ohne jede Not: Anstatt den Neuanfang, den er erzwingen will, auch mit mehreren neuen Schattenministern zu illustrieren, mauert er sich ein in seinem sozialdemokratischen Bau. Oder hat er am Ende gar Probleme, Kandidaten von außen zu gewinnen, weil niemand an seinen Wahlsieg glaubt? Dann ist die Beinfreiheit, auf die er pocht, ein unnötiger Luxus.

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